Jeder Sportler begibt sich, wenn er zu einem Wettkampf antritt, zumindest in eine doppelgleisige Situation. Denn spätestens, wenn der Startschuss fällt, werden auch gute Sportkameraden zu Konkurrenten und oft genug zu heftigen Widersachern. Dabei bist du geradezu aufgefordert, von deiner Klugheit Gebrauch zu machen, alle Register der Taktik zu ziehen und einzusetzen. Aus einer solchen Synthese resultiert sportlicher Erfolg.
Als Jesus seine Jünger losschickte, von ihrem neuen Leben auch anderswo zu berichten, kamen sie sich oft genug wie in Feindesland vor. Ja, es war oftmals geradezu lebensgefährlich. Dabei forderte Jesus sie auf, alle ihre Klugheit einzusetzen.
„Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“
Matthäus 10,16b
Auf der Punktetafel standen drei Strafpunkte. Der Konkurrent gratulierte mir zum Gewinn eines Euro-Cup-Laufes (Classic Trial). Ich wusste aber, dass meine Bordkarte vier Strafpunkte aufzuweisen hatte – und reklamierte. Um eine Winzigkeit „geschlagen“ wurde ich Zweiter. Bei aller Versuchung war es ganz merkwürdig: Es fiel mir nicht schwer, den Fehler an der offiziellen Tafel zu meinen Ungunsten korrigieren zu lassen. Wieviel Freude hätte ich wohl an diesem „unechten“ Pokal gehabt?
Taktik im Sport muss sein, eine gute ist sehr gut, eine bessere noch besser, die Überlegungen können gar nicht genug ausgereizt werden. Und man muss daran ständig arbeiten, in der Vorbereitung und während des Wettbewerbs. Und ganz besonders dann ist man auf sie angewiesen, wenn es plötzlich anders kommt als geplant. Aber wo sie missbraucht wird zum unlauteren Vorteil – da ist ihre Grenze.
Es gibt auch eine Form der Vorteilssuche, die von Halbwahrheiten genährt wird: „Sollen die doch beim Punkteschreiben an der Tafel besser aufpassen, sie sind doch selber schuld, ich kann und muss doch nicht nach allem sehen, andere Fahrer haben sicher woanders einen Vorteil gehabt, so gleicht sich am Ende alles aus!“ Doch der Heilige Geist reklamiert: Du betrügst dich und Gott. „Alles, was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen Christi und dankt Gott, dem Vater, dafür.“ (Kolosser 3,17) Ja, darin hat die Taktik voll ihren Platz – aber nicht die unlautere. Die macht dich zwar kurzfristig „froh“, dann aber unglücklich. Dagegen stehst du mit dem Wort Jesu „im Rücken“ auf der Seite des langfristigen Vorteils.
Helmfried Riecker
SRSsportarten und Gründer von SRS e.V.
ist verheiratet und wohnt in Helmenzen (AK)
Er fährt Motorrad-Trial.
Sein Motiv zur Sportmission lautet:
Ich finde es einmalig im Sport von Jesus geführt zu werden.