Den Teamsport kenne ich sehr gut. Da weiß ich, dass es immer jemanden gibt, der mir helfen kann, wenn es zu schwer wird. Xavier Naidoo singt,„…was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen…“.

In dieser Andacht aber betrachten wir eine Einzelsportart, das Ringen. Beim Ringen stehst du deinem Gegner alleine gegenüber. Niemand darf dir helfen, du musst alleine klar kommen.

„Da sprach er: `Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gewonnen!` Jakob aber bat und sprach: `Lass mich doch deinen Namen wissen!` Er aber antwortete: `Warum fragst du nach meinem Namen?` Und er segnete ihn dort. Jakob aber nannte den Ort Pniel, denn er sprach: `Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden!`“ 1. Mose 32,29-32

Jakob befindet sich hier in einer ähnlichen Situation. Er hatte seine Familie und seinen Besitz über einen Fluss ans andere Ufer gebracht und blieb allein zurück. In der Nacht darauf kam einer und rang mit ihm. Mit dieser Situation musste er nun ganz alleine fertig werden. Diese Nacht, dieses Ringen mit Gott wurde zu einem Wendepunkt in Jakobs Leben. Sein ganzes bisheriges war geprägt von seinen Wünschen. Dies und das musste er haben, egal wie, er musste seinen Willen durchsetzen. Schon bei der Geburt hält er die Ferse seines Bruders, er will als Erster raus. Mit List stiehlt er seinem Bruder Esau das Erstgeburtsrecht durch den Segen seines Vaters Isaak.

Jakob ist daran gewöhnt, sich alles zu nehmen, was er will. Sogar sein Name passt, denn er bedeutet der Hinterlistige. Man kann sogar sagen, dass sein Leben bisher nur aus Ringen mit seinen Mitmenschen bestand. Aus eigener Kraft wollte er sein Leben gestalten.

Bei diesem Kampf entwickelt sich jedoch alles anders, als er es bisher gewohnt war. Diesmal erkennt Jakob, mit wem er ringt, mit Gott selbst. Und Jakob will Gott nicht gehen lassen ohne seinen Segen. Gemeint ist hier der patriarchische Segen, wie er schon Abraham und Isaak zugesprochen wurde. Seinerzeit hatte Jakob versucht, diesen Segen durch Betrug und aus eigener Kraft zu bekommen. Jetzt aber weiß er, dass nur Gott selbst diesen Segen bestätigen kann.

Jakob versuchte, seine Zukunft selbst zu gestalten. Im Laufe der Jahre hatte er jedoch verstanden, ohne Gott macht auch der Segen keinen Sinn. Von nun an lässt Jakob seine Zukunft von Gott bestimmen. Zwei Dinge kann man aus dieser Geschichte lernen:

Gott, der Schöpfer und König von Himmel und Erde, zeigt Jakob seine Gnade, auch wenn dieser es nicht verdient hat. Gott ergreift die Initiative, um mit ihm zu ringen, damit er ihn segnen kann. Wenn Gott mit uns ‚ringt‘, ist darin seine Gnade an uns erkennbar. Auch wir möchten unsere eigenen Wünsche und Träume verwirklichen. Und oft ist es uns egal, wie. Trotzdem ergreift Gott immer wieder die Initiative, um mit uns zu ringen, um uns seinen Willen deutlich zu machen, denn:

* Er liebt uns grenzenlos und hat den besten Plan für unser Leben.

* Durch die Erkenntnis, mit wem er ringt, wurde Jakob verändert. Ringst du gerade mit Gott? Was will Gott in deinem Leben verändern?

Wir sind dazu berufen, Jesus immer ähnlicher zu werden, können das aber nicht alleine schaffen. Vielmehr es ist Gott durch seinen Heiligen Geist, der uns verändert. Was für eine Gnade, dass Gott mit uns ringt!

„Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ Philipper 2,12-13

Felix Kibogo

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