„Respice finem” – Vom Ende her denken
Besonders gerne werden Trainer nach Niederlagen gefragt, warum sie diese oder jene Taktik gewählt haben oder diesen Spieler eingesetzt haben. Der Journalist, der Fan oder Experte kann dann mit dem Ergebnis im Rücken sehr leicht argumentieren, was besser gewesen wäre. Der Trainer muss die Entscheidung zur Taktik und Spielereinsatz leider zeitlich dann treffen, wo er das Ergebnis bzw. den Verlauf noch nicht kennt.
Aber wie wäre es, wenn du das spätere Ergebnis im Vorhinein kennen und mit diesem Wissen deine Entscheidungen treffen könntest?
- Mancher Trainer würde dann eine andere Taktik wählen oder einen anderen Spieler einsetzen.
- Mancher Sportler würde dann bestimmte Entscheidungen im Wettkampf anders treffen.
- Bestimmt gäbe es Sportler, die dann zu einem Wettkampf gar nicht antreten würden.
- Und wiederum andere Sportler würden nicht so hart, nicht so intensiv oder gar nicht mehr trainieren.
Wenn du all deine Erfolge und deine Niederlagen, wenn du all deine Freuden und deine Schmerzen, wenn du all deine Leistungssteigerungen und deine Verletzungen kennst, würdest du nochmal oder weiterhin so viel Zeit, soviel Leidenschaft, soviel Einsatz und so viel Fokussierung in deinen Sport einbringen? Ich bin sehr gespannt, wie und mit welcher Begründung du diese Frage für dich beantwortest. Wenn du magst, schreib mir doch kurz deine Antwort.
Und nun gibt es einen – nämlich Gott – der kann wirklich vom Ende her denken und entscheiden. Gott weiß, wie du lebst. Gott weiß, was dir im Leben gelingt und was dir im Leben nicht so gelingt. Gott weiß, wo du dich für ihn entscheidest und wo du dich für deinen Weg entscheidest. Gott weiß, wo du ihn mit deinem Verhalten traurig machst und wo er sich über dich freut.
Gott sieht das alles und er hat sich entschieden, dich zu lieben. Und du kannst dir sicher sein, dass er zu dieser Entscheidung steht. Egal, was du machst, du kannst Gott nicht enttäuschen. Sein “JA” zu dir bleibt bestehen.
Was für ein Zuspruch für dein und mein Leben!
“Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.” Johannes 13, 1
“Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.” Søren Kierkegaard
Frank Schellenberger
SRS Vorstand