Mit einem Team von 13 Mann flogen wir im Dezember 2016 als „deutsche Nationalmannschaft“ zur christlichen Fußball Weltmeisterschaft nach Bogotá, Kolumbien. Dort trafen wir auf 9 andere teilnehmende Teams.
Wir wurden freitagabends herzlich am Flughafen empfangen und zu unserer Unterkunft gebracht. Eigentlich sollten wir Unterkunft, Verpflegung und Transport von einer lokalen Gemeinde bekommen, doch die uns zugeteilte Gemeinde hatte kurzfristig ihre Unterstützung zurückgezogen.
Stattdessen kamen wir in die Wohnung einer Familie, die uns ihr Zuhause zur Verfügung stellte. Das ganze Team war sehr dankbar dafür, denn so etwas ist nicht selbstverständlich. Die Wohnung war vergleichbar mit einem deutschen Reihenhaus, 3 Stockwerke, aber relativ kleine Grundfläche. Trotzdem fand jeder von uns genug Platz zum Schlafen und Ruhen. Die Wohnung war auch auf einem verblüffend modernen Stand, sodass wir am Samstag sogar ein bisschen Bundesliga auf einem großen Flatscreen gucken konnten. Die Badezimmer in der Wohnung sahen teilweise sogar besser aus als in Deutschland.
Allerdings konnten wir nur eine Hälfte der Spiele sehen, denn am Samstag begann das Turnier! Die 10 Teams waren in zwei Gruppen eingeteilt, doch alle Ergebnisse wurden in einer Tabelle zusammengetragen. Zusätzlich zu der normalen Punkterechnung, gab es für jedes Spiel einen Fairplay-Punkt, für das Team mit weniger Fouls. Wir konzentrierten uns zunächst weniger darauf, wollten unseren Gegenspielern einfach mit Achtung und Respekt entgegentreten (so war unser Verständnis von Fairplay). Dadurch standen wir (obwohl ohne Niederlage), nach den Gruppenspielen nur auf Platz 3. Fußball in Deutschland ist doch etwas körperlicher als in anderen Ländern…
Als nächstes kam die „International Round“, wo wir gegen zwei Teams aus der anderen Gruppe antraten. Das erste Spiel war gegen Argentinien. Nach Abpfiff stand ein sehr unglückliches 1:2, wodurch die Chance auf das Finale verschwindend gering wurde (das Finale wurde zwischen den ersten beiden Teams der Tabelle ausgetragen). Zum Abschluss hatten wir noch ein Spiel gegen die Mannschaft aus Usbekistan. Die Jungs konnten aufgrund finanzieller Probleme nur mit 6 Mann anreisen und wurden von Spielern anderer Teams unterstützt. Am Ende stand ein 14:0.
Interessanter war für uns an dem Tag jedoch das Spiel zwischen Ägypten und Bolivien. Bei einer ganz bestimmten Konstellation hatten wir doch noch eine Chance auf das Finale. Bolivien gewann das Spiel, wenn nun Ägypten den Fairplay-Punkt bekommen hätte, stünden wir im Finale. Aufgrund einer gelben Karte wegen Meckerns, wurde der Punkt allerdings an Bolivien gegeben. Eine gewisse Enttäuschung war dadurch natürlich im Team, die verschwand allerdings schnell wieder. Das Spiel um Platz 3 gegen Ägypten war nun unser Abschluss.
Auch dieses Spiel verlief wieder sehr unglücklich, obwohl wir überlegen waren, stand es kurz nach der Halbzeit 0:2. Dank einer tollen kämpferischen Leistung kamen wir noch zum Ausgleich, mussten uns dann aber im Elfmeterschießen geschlagen geben. Turniersieger wurde das Topteam aus Brasilien, die teilweise mit Ex-Profis angetreten waren. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit uns mit ihnen zu messen.
Soviel zum sportlichen.
Ich denke man kann sagen, dass wir von Anfang bis Ende eine extrem gesegnete Zeit hatten. Die Gemeinschaft im Team war großartig, wir hatten keinerlei interne Konflikte. Das ist schon etwas Besonderes, wenn man bedenkt wie eng wir immer aufeinander hockten. Für die Verletzungen die da waren (Adrian, Paul, Simon) wurde gebetet und sie haben den Verlauf des Turniers nicht negativ beeinflusst, bzw. wurden sogar geheilt!
Die kulturellen Unterschiede mit unseren kolumbischen Geschwistern wurden zwar erkennbar, haben aber auch nicht zu einer belasteten Beziehung geführt. Im Gegenteil, die Kolumbianer die uns das Turnier über begleitet haben, sind zu sehr guten Freunden geworden und es ist vielen am Ende schwergefallen, sie wieder zu verlassen.
Auf den Fahrten zu den Spielen (mit öffentlichen Verkehrsmitteln), haben wir die Fahrgäste mit Gesang und guter Laune unterhalten können und vielleicht haben unsere (englischen) Lobpreislieder auch den ein oder anderen angesprochen.
Wir durften einen Gottesdienst in einer Gemeinde besuchen und mit den Geschwistern dort unseren Gott feiern. Unser Gesangsauftritt dort hätte zwar keinen Preis verdient, aber wir haben uns trotzdem gut präsentiert und ein paar Kontakte geknüpft.
An unserem freien Tag hatten wir die Chance eine Sehenswürdigkeit auf dem Berg Montserrat am Rande Bogotás zu besuchen, wo eine Kirche steht. Von dort hatte man einen großartigen Ausblick über die ganze Stadt (s. rechts). Ein Panorama, das seinesgleichen sucht.
Für jeden Einzelnen im Team war diese Reise eine großartige Erfahrung. Die Vorfreude auf die nächste Weltmeisterschaft in Ägypten in 2018 ist schon jetzt sehr groß. Mit der gewonnenen Erfahrung (besonders auch für das Organisationsteam) werden wir die Vorbereitung dieses Mal rechtzeitig und hoffentlich mit noch mehr Professionalität angehen und dann eventuell auch den Titel als Ziel ausgeben.
Doch wie dieses Mal soll auch dann unser Herr Jesus Christus im Mittelpunkt stehen, dem wir unglaublich dankbar sind, für den Segen, den er über unsere Reise gelegt hat. Das Team dankt auch allen, die während des Turniers an uns gedacht und für uns gebetet haben. Nur durch diese Unterstützung konnten wir diese Erfahrung so erleben

 

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