„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen“. John Lennon

Hast du schon deine Jahresplanung für 2023 gemacht? Das letzte Jahr reflektiert, eine 10-Punkte-Liste erstellt, was im Jahr 2023 alles besser laufen soll und konkrete „Next Steps“ aufgeschrieben? Natürlich sollten sich die Ziele auf alle Lebensbereiche erstrecken. Sportliche, geistliche und gesundheitliche Ziele sind sehr wichtig und natürlich gibt es auch noch viele weitere Lebensbereiche. Welche Ziele hast du dir für deinen Glauben gesetzt? Wie möchtest du diese konkret erreichen? Ohne Ziele kein Wachstum.

Ich hoffe du verstehst, dass ich mit diesen Aussagen den aktuellen Trend zur Selbstoptimierung etwas „auf die Schippe nehme“. Vor einiger Zeit musste ich lachen, als ich folgendes Statement las: „Der Leadership Coach hatte gesagt: Stecken Sie sich hohe Ziele. Jetzt stehen Sie in der Warteschlange am Gipfel des Mount Everest und frieren sich den Hintern ab.“

Ziele und Planungen sind wichtig – versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin überzeugt, dass es wichtig ist, sich Ziele zu setzen, Dinge anzugehen und aktiv sein Leben zu gestalten. Gerade als Kletterer ist es auch in meiner DNA verankert, immer das nächste Level, den nächsten Klettergrad erreichen zu wollen. Denn das ist das Ziel: Sowohl physisch als auch psychisch stärker zu werden, eine bessere Technik zu erlangen und mehr Klimmzüge zu schaffen, um den Felsen zu bezwingen. Ohne diszipliniertes Training und konkrete Ziele geht das nicht.

In diesem Trend zur Selbstoptimierung möchte ich dich herausfordern, einen Moment innezuhalten. Wir sind so sehr vom Trend der Selbstoptimierung und dem Drang zur Verbesserung angetrieben, dass wir oftmals versuchen, diesen Ansatz auch auf unseren Glauben und unsere Beziehung zu Gott zu übertragen: „Wenn ich XY mache, dann wird meine Beziehung zu Gott sicherlich besser. Dann verstehe ich Gottes Pläne für mein Leben auf jeden Fall. Durch mehr Selbstdisziplin wird mein Glauben sicherlich gestärkt werden.“ Doch darum geht es im Glauben nicht. Paulus schreibt im neuen Testament:

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch Glauben. Dazu habt ihr selbst nichts getan, es ist Gottes Geschenk und nicht euer eigenes Werk. Denn niemand soll sich darauf etwas einbilden können.“ Epheser 2,8-9  

Wir haben nichts getan, sondern sind aus Gnade gerettet worden. Es ist kein 10-Punkte-Plan erforderlich, um Gott zu gefallen oder seinen Ansprüchen zu genügen. Wir sollten uns nichts darauf einbilden, dass wir durch unsere eigenen Taten und Werke etwas dazu beitragen können.

Lasst uns dieses Geschenk Gottes annehmen. Und uns vielleicht im Jahr 2023 das Ziel setzen, das Geschenk Gottes einfach nur für sich zu nehmen. In seiner Gegenwart zu SEIN. In Psalm 73, 28 heißt es:

„Ich aber darf dir immer nahe sein, das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, HERR, mein Gott; von deinen großen Taten will ich allen erzählen.“ Psalm 73,28

„Gott nahe zu sein – das ist mein Glück“. Vielleicht ist weniger manchmal auch mehr?

Tabea Klein

Leiterin UNBOUND SRSactionsports

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