„Nicht zu fassen, das ist einfach phänomenal.“ Ich sehe mir Videos vom Mekka der Motorad-Trialfahrer, der schottischen Sechstagefahrt an, die gerade in der ersten Maiwoche zu Ende gegangen ist – und komme aus dem Staunen nicht raus. In Wasserläufen über hohe Steine, von denen unzählige vor den Fahrern liegen. Und das 6 Tage lang. Um die 30 solcher Horrorabschnitte jeden Tag. Und da gewinnt zum 14. Mal der Brite Dougie Lampkin dieses Event. Mit winzigen 6 Strafpunkten: Nur 6 einzelne Fußabsetzer. Der Zweite hatte auch nur 8! Auf einem Foto erkennt man die ungeheure Anspannung in Lampkins Gesicht: Er visualisiert vor jeder Sektion seine „Strecke“. Zuschauer sehen da nur unzählige Steine, Böschungen und Wasser. Aber er prägt sich seinen „Weg“ ein und schafft es mit einer Nullrunde am letzten Tag bis zum Sieg.
Die Visualisierung spielt eine für das Ergebnis sehr entscheidende Rolle. Diese Art von Sichtbarmachen des Ablaufes geschieht durch unsere trainierbare Vorstellungskraft. Sie hat nichts Magisches an sich. Auch ist sie nicht erforderlich für dein Verhältnis zu Jesus:
„Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht.“ 1. Petrus 1, 8a
Mit den Sätzen aus dem 1. Petrusbrief spricht der Verfasser ein Phänomen an. Jesus zu lieben und an ihn zu glauben bedarf keiner Vorstellungskraft. Gott ist ganz anders, und er hat sich sein Sichtbarwerden für uns aufgehoben, wenn wir einmal bei ihm sind. Diese Überraschung kommt erst ganz zum Schluss. Auf die Bitte, „Herr, zeige uns den Vater, dann haben wir genug“, gibt Jesus Philippus zur Antwort: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14, 9b). Mit dem Sehen ist all das gemeint, was Jesus vor den Augen der Jünger und aller Welt gesprochen und gezeigt hat. Insbesondere gehören hierzu die Wunder. Und die Jünger hatten ihn ja noch sichtbar erlebt.
Doch seit Pfingsten hat Gott es für die ganze Welt so geordnet, dass wir Jesus von ganzem Herzen lieben und vertrauen können, ohne eine Vorstellung zu besitzen, wie er jetzt „genau“ aussieht. Keiner der Apostel fordert im Neuen Testament auf, sich Jesus vorzustellen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, ein ganz bestimmtes, aufbauendes Bild von ihm vor Augen zu haben. Nur kann er sicher sein, dass, wenn er ihn einmal von Angesicht zu Angesicht sehen wird, alle seine Vorstellungen gesprengt werden. Dass du ihn lieben und an ihn glauben kannst, ohne ihn zu sehen, ist eindeutig die Arbeit des Heiligen Geistes in dir. Dies gehört zu den Wundern eines Glaubenslebens. Auch daran erkennst du, dass du Christ bist.
Dieser Herr, der nicht auf deine Visualisierung ihm gegenüber angewiesen ist, möchte der Herr deiner Visualisierung und den Möglichkeiten dadurch werden. Dir durch deine Vorstellungskraft im Wettkampf einen Vorteil zu verschaffen, ist hilfreich. Aber sie für „andere“ Zwecke einzusetzen, wie z.B. bei und nach dem Sehen obszöner Bilder – da schalte Vorstellung und Computer ab. Deine Visualisierung in Gottes Hand!
Helmfried Riecker
SRSsportarten und Gründer von SRS e.V.
Sportart: Motorrad-Trial
Familienstand: Verheiratet
Wohnort: Helmenzen bei Altenkirchen
Motiv für Sportmission: Ich finde es einmalig im Sport von Jesus geführt zu werden.