Die letzten Wettkämpfe sind ausgetragen, die Olympiasieger alle gekürt und die Abschlussfeier in Paris durchgeführt. Hinter uns liegen 2,5 Wochen voller Emotionen, Rekorde, Freuden, aber auch Leiden, Verletzungen und Niederlagen. Es ist immer wieder eine besondere Zeit: Die olympischen Spiele.
Doch was bleibt, wenn die Flamme erlischt? Für mich fühlt es sich manchmal so an, als würde ein kleiner Teil von mir „wegbrechen“. Dass ich zu jeder Zeit am Tag den Fernseher anschalten und Sport schauen kann, gibt mir das Gefühl, als wäre ich Teil einer riesigen Gemeinschaft. Die macht Freude, die tut gut. Es zeigt mir immer wieder: Wir Menschen brauchen Gemeinschaft, brauchen ein gemeinsames Ziel. Für einen kurzen Zeitraum scheint sich die Welt hier anders zu drehen, scheint zusammen zu stehen. Danach geht jeder wieder seinen Weg.
Warst du Teil dieser Gemeinschaft? Hast du versucht, Tickets zu bekommen? Warst du vielleicht sogar live vor Ort und hast Kontakt zu den Athleten gehabt? Hat dir der Sofaplatz gereicht? Oder vielleicht hat dich Olympia gar nicht tangiert?
Wie sieht es bei dir mit der Beziehung zu Jesus aus? Bist du „Zuschauer vom Sofa aus“ und findest den Glauben an sich gut, hast aber keinen persönlichen Bezug? Interessiert es dich zurzeit gar nicht? Versuchst du, „Tickets zu bekommen“, irgendwie mit Gott in Kontakt zu treten? Aber du hast das Gefühl, nicht so richtig Teil von ihm zu sein und dass er nicht reagiert auf deine Anfragen? Oder bist du gerade voll dabei „vor Ort“, bist eng in Kontakt und genießt es, jeden Tag und zu jeder Zeit eine „Audienz“ haben zu dürfen?
Wenn ich über diese Frage nachdenke, kommt mir eine Situation in den Sinn, die sich vor ein paar Jahren ereignet hat: Ich hatte Karten für die Beachvolleyball-EM in München. Als ich ankam, sah ich eine riesige Schlange mit Menschen, die versuchten, irgendwie noch spontan eine Karte zu bekommen. Manche standen so am Stadion, dass sie versuchten, nur einen kleinen Blick auf das Spiel zu erhaschen. Nebenan war der Zugang für diejenigen mit Ticket. Ich lief an der langen Schlange vorbei und keine 2min später war ich im Stadion. Mein Platz war super, das Spiel spannend und danach nahm ich eine der Spielerinnen in den Arm und sprach mit ihr. Sie ist eine Freundin.
Die Situation erinnert mich an das Reich Gottes. Was für ein Privileg; was für eine Zusage, dass wir ein „Ticket“ haben dürfen, welches uns den Zugang verspricht:
„So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade,
damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!“ (Hebr. 4,16)
„…in dem wir die Freimütigkeit und den Zugang haben in Zuversicht
durch den Glauben an ihn.“ (Eph. 3,12)
Und nicht nur das: Wir haben nicht nur das Zugangsrecht zum Reich Gottes und sind Teil der Gemeinschaft, wenn wir uns an Jesus hängen, sondern wir dürfen die „persönliche Audienz“ wahrnehmen – jederzeit:
„So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ (Eph. 2,19)
Ich wünsche mir und dir, dass wir uns ganz neu auf den Weg machen:
- Wenn wir „in der Schlange stehen“
zu wissen, wo es die „Tickets“ gibt und dass wir ein Ticket brauchen:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Joh. 14,6)
Bleib dran, sprich mit Christen, lass für dich beten, forsche in der Bibel nach, bitte Gott selbst, dass er sich dir zeigt.
- Wenn wir „an denen vorbeilaufen, die in der Schlange stehen“:
Dass wir ihnen erzählen, wie man an Tickets kommt:
„Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger?“ (Röm. 10,14)
- Wenn wir „im Stadion sitzen“:
Dass wir die Begegnung suchen mit dem „Spielmacher“ und den Kontakt mit unseren „Sitznachbarn“:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lk. 10,27) - Wenn wir die „Audienz“ nutzen:
Dass wir dankbar sind für das Privileg, dass wir die anderen um uns herum „mit hineinnehmen“ und dass wir aber auch diejenigen sehen, die „draußen vor dem Stadion stehen“ und ihnen den Weg zeigen, der zum Leben führt:
„Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich.“ (Psalm 16,11)
Lydia Pfefferle
SRSsportarten / Leiterin YoungGeneration
Sie wohnt am Bodensee und ihre Sportarten sind u.a. Volleyball und Skilanglauf
Ihr Motiv zur Sportmission lautet: „Sport ist eine großartige Möglichkeit, Menschen zu begegnen, sie in Gemeinschaft zu führen und dabei von Jesus zu begeistern.“