Seit einigen Jahren lädt der Reitertreff Mittelhessen zu ein bis zwei Veranstaltungen pro Jahr ein, zu denen Bekannte aus der Pferdewelt gerne kommen, die mit dem christlichen Glauben bisher nicht viel in Berührung gekommen sind. Weil es im Juli bis 22.00 Uhr hell ist mit meist schönem Wetter, planten wir einen Kurs „offenes Training“ mit Steffi Schade. Es sollte im Hinblick auf die möglicherweise sommerlichen Temperaturen ein Termin sein, der je nach Teilnehmerzahl auch weit in den Abend hinein reichen könnte. Also wählten wir einen Freitag ab 14.00 Uhr mit offenem Ende, so dass auch Berufstätige und Schüler problemlos teilnehmen könnten.

Die Anmeldungen „externer“ Teilnehmer kamen nur schleppend, dafür bestand größeres Interesse für das Zuschauen. Es lagen dann Anmeldungen von fünf aktiven Teilnehmern vor, von denen nur zwei „aus den eigenen Reihen“ waren, also sollte der Kurs stattfinden können. Doch dann kam ein nicht erwarteter aber wichtiger und nicht verschiebbarer Termin dazwischen, der dem Kurs gegen 16.00 Uhr ein Ende bereitete. Sollten wir den Kurs nun besser auf einen Samstag verlegen? Da sich Externe und auch einige Zuschauer fest den Freitag eingerichtet hatten, erschien dies nicht als die beste Lösung.

Ich fragte alle fünf Teilnehmer, wer gegebenenfalls auch schon am Vormittag kommen könnte? Einem Teilnehmer war nur der Nachmittag möglich, zwei Teilnehmer konnten sich auch den Vormittag einrichten, aber zwei Externe sagten nur auf  meine Nachfrage hin ab! Nur drei Teilnehmer waren aber definitiv zu wenig…. Sollten wir nicht doch lieber den Kurs  komplett absagen und ganz neu planen?

Die Zeit lief, es waren nur noch wenige Tage bis zu dem festgelegten Tag. Drei Tage vor  dem Termin fragte Anja, auf deren Gelände der Kurs stattfinden sollte, ob sie  konkrete Vorbereitungen auf dem Gelände machen sollte, denn wir hatten immer noch nur drei feste Zusagen und eine „mit Fragezeichen“. Wir überlegten nun ernsthaft, vielleicht doch besser abzusagen.  Aber es hatten recht viele Bekannte verbindlich als Zuschauer zugesagt und das Wetter schien auch passend zu werden, sonnig, nicht zu warm und nicht zu kalt. Zwei Tage vor dem Kurs rief mich eine mir bis dahin unbekannte Frau an, ob noch ein Platz frei wäre, sie würde gerne mit ihrem neuen Reitbeteiligungs-Pony und einer weiteren Person mit Pony kommen. Na herzlich gerne! Und die bereitwillige „Lückenfüllerin“ war dann auch fest entschlossen, teilzunehmen. So konnte Steffi, die weder die Örtlichkeiten noch die Teilnehmer vorher kannte, um 10.30 Uhr mit dem ersten Pferd-Mensch-Team starten und allen Anwesenden von den Basics der Bodenarbeit bis zu gerittenen Seitengängen viele hilfreiche Anregungen und Tipps geben.

Zusätzlich zu den Spannungen, ob der Kurs überhaupt würde stattfinden können, merkten wir noch an anderer Stelle, dass wir unter Beschuss des Gegners Jesu stehen: Eine Helferin vom Reitertreff erlitt noch beim Aufbau der Getränke und Knabbereien eine heftige Verbrühung mit heißem Wasser und musste nach Hause fahren. Aber weitere Zwischenfälle gab es nicht mehr.

Das letzte Pferd ging erst gegen 18.00 Uhr in den Anhänger, denn die Zeit nach Kursende zum Miteinander Reden und die Atmosphäre genießen wurde von einigen Gästen sehr gerne in Anspruch genommen. Besonders die ruhige und gepflegte Umgebung so wie der Service mit Wasser für die Tiere (es ist weder Wasser noch Strom vor Ort) und Essen, Trinken und Gemütlichkeit wurde von einigen Teilnehmern sehr bewusst zur Kenntnis genommen. Ebenso wurde viel mehr Literatur mitgenommen als Besucher da waren, was heißt, die ausgelegten Horseman-Bibeln und Kraftfutter-Hefte werden wohl auch an Leute weitergereicht, die gar nicht da waren!

Im Nachhinein bin ich etwas beschämt über unseren Kleinglauben und was Gott aus dem „Senfkorn“ dann machen möchte – wir hätten auf keinen Fall absagen dürfen!

Fortsetzung unserer Praxis-Tage im Reitertreff wird folgen!

Yvonne Seegers

Mehr Infos zu unseren Reitertreffs unter www.srspferdesport.de

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