Am 2. Oktober 1996, nur kurz nach der Vertragsunterzeichnung beim Profi-Rennstall Cofidis, wurde bei Lance Armstrong Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Er besiegte den Krebs und kehrte im Frühjahr 1998 in den Profi-Radsport zurück.

Lance Armstrong hat vielen Menschen das Leben gerettet. Wie ist ihm das gelungen? Er entschied sich dazu, seine Geschichte zu erzählen. Sein Kampf ums Überleben und der Sieg über den Krebs inspirierte Millionen von Menschen. NIKE unterstützte Lance, in dem sie das erste Silikonarmband überhaupt mit der Aufschrift „LIVE STRONG“ auf den Markt brachten. Dieses Armband wurde bis 2007 70 Millionen Mal verkauft. Sein Buch „Tour des Lebens“ führte die weltweite Bestsellerliste an. Die Gelder hierfür flossen in die Krebsforschung und die „LIVE STRONG“-Stiftung, die Krebskranke in ihrem Kampf unterstützte. Lance Armstrong wurde zum Hoffnungsträger für viele krebskranke Menschen. Er wurde zur Symbolfigur für den möglichen Sieg über den Krebs und Menschen wurden gesund. – Die Vorbildfunktion spielt in der Bibel eine wesentliche Rolle:

„Wir sind also förmlich umgeben von einer riesigen Wolke von Zeugen. Darum lasst uns alle Last abwerfen, besonders die der Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Dann können wir mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt.“ Hebräer 12, 1+2

In diesem Bibeltext ist davon die Rede, welche Auswirkungen Vorbilder haben. Sie helfen uns dabei, in einem bisweilen harten Glaubenswettkampf durchzuhalten und nicht aufzugeben. Der Schreiber des Briefs richtet sich an Juden, die gläubig an Christus geworden waren. Dabei erinnert er diese an historische „Helden des Glaubens“. Er konfrontiert sie mit deren Leiden, Überwindungen und Zieleinläufen. Sie  hatten zu kämpfen. Sie wurden aufgrund ihres Glaubens verfolgt und verhaftet. Einige dachten darüber nach, sich zurückzuziehen oder sogar aufzugeben (Hebräer 10, 32-34).

Wir lernen: Glaubensvorbilder sind wichtig. Neben den biblischen Helden aus Hebräer 12 sind es vielleicht auch Glaubensvorbilder in deinem direkten Umfeld, die dir helfen, einen Schritt weiterzugehen. Ich möchte so formulieren: Es ist wichtig, einen Mentor zu haben, der dein Leben als Sportler versteht und dich auch geistlich prägt. Ein Mentor motiviert dich, deine Identität als Christ im Sport zu leben. Dich nicht zurückzuziehen oder aufzugeben. Vielmehr zu lernen, mit den möglichen Konsequenzen umzugehen oder diese zu nutzen.

Das ist die rein „egoistische“ Sicht auf die Dinge: Mein Glaubenskampf, mein Durchhalten, mein Supportteam, mein Zieleinlauf. Doch wenn wir verstehen und erlebt haben, wie wichtig Glaubensvorbilder sind, wäre es dann nicht die logische Konsequenz, auch ein Glaubensvorbild für andere zu sein? Selbst ein Mentor zu werden, an dem sich andere, gerade Jüngere, festhalten, sollten sie im Wettkampf straucheln? Jemand, der beim Ausbalancieren des Lebens hilft und zum Durchziehen eines christuszentrierten Lebens als Sportler motiviert.

Ohne auf den weiteren bekannten Lebensverlauf des genannten Krebsbezwingers und Lebensretters einzugehen, möchte ich sagen: Mensch bleibt Mensch! Lance Armstrong, du und ich – wir sitzen alle im gleichen Boot. Wenn wir unser Leben an menschlichen Vorbildern ausrichten, werden wir manchmal enttäuscht werden. Deshalb werden wir nun aufgefordert, unseren Blick auf den zu richten, der über allem steht:

„Dabei wollen wir unseren Blick auf Jesus richten. Er hat uns zum Glauben geführt und wird ihn auch vollenden.“ Hebräer 12, 2

Fokussierung auf das Wesentliche ist angesagt. Der Schreiber sagt ausdrücklich: Schau weg von den unwichtigeren Dingen und fokussiere das Wichtigste – Jesus.

Egal, ob du ein Glaubensvorbild sein darfst oder eins nötig hast – rücke Jesus ins Zentrum deines Lebens. Dann wirst du nicht müde und wirst nicht den Mut verlieren (Hebräer 12, 3). Du wirst am Ende auch wie Paulus sagen können: „Ich habe den guten Kampf gekämpft. Ich bin am Ziel des Wettkampfs angekommen. Ich habe treu den Glauben bewahrt“ (2. Timotheus 4, 7).

Gott segne dich im Kampf mit treuen Wegbegleitern und dem stets richtigen Fokus.

Alex Zöller

SRS Mission & Multiplikation

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