Während meiner Zeit als aktiver Fußballspieler hat mir immer wieder Epheser 3,16 sehr geholfen. Ein Vers, den ich häufig während eines Fußballspiels betete: „Der Herr gebe euch Kraft nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit.“

Mir verlieh dieser Vers Kraft, denn Ermutigung ist so wichtig. „Nichts gesagt ist genug gelobt“ – dieses schwäbische und südhessische Sprichwort kannte ich als Schwabe schon sehr früh und es sagt sehr viel über den Charakter unseres Landes aus. Diese Worte hört man häufig nur scherzhaft, aber hinter Spaß und Ironie verbergen sich ja oft tiefe Überzeugungen und Herzenshaltungen. Wenn nur nichts gesagt wird, ist das zu wenig; denn Ermutigung, Lob und Zuspruch bewirken etwas in uns. Sie füllen uns mit Energie, Begeisterung und manchmal mit dem Gefühl, nach den Sternen zu greifen.

Das Gegenteil davon ist Entmutigung. Entmutigung geschieht nicht nur durch verbale Kommunikation und Körpersprache, sondern schon alleine durch die Abwesenheit von Ermutigung. Entmutigung lähmt uns, raubt uns jegliche Lebensfreude, saugt uns die Kraft aus den Knochen und lässt vor allem jegliche Motivation schwinden. Entmutigung geschieht oftmals völlig unbewusst, was das Gefährliche daran ist.

Ich will ein Beispiel nennen. Ich habe vor längerer Zeit einen meiner Spieler total entmutigt. Als Fußballtrainer hat man immer wieder Aufgaben, die ich oft als nicht sehr beneidenswert empfinde. Nämlich aus deinem Kader die erste 11 festzulegen. Die Situation war meine erste Trainerstation bei einem ambitionierten Verein, bei dem ich die U14 trainierte. Damals habe ich einen Spieler auf die Bank gesetzt und diesen auch nicht eingewechselt, obwohl es nicht gut lief und wir dabei waren, zu verlieren. Das Ergebnis war, dass ich mit dessen Vater in den Tagen nach dem Spiel noch unter vier Augen sprach und der besagte Junge schon kurze Zeit später den Verein verließ. Sein Vater sagte mir in diesem Gespräch, dass sein Sohn kein Vertrauen mehr in mich habe und dieses auch sehr schwer von mir wieder zurückgewonnen werde könne. Das hat mir echt sehr leidgetan.

Im Folgenden möchte ich aber auf ermutigende Situationen eingehen, die ich, Dank sei Gott, erleben durfte. Eine sehr große und wegweisende Ermutigung für mich war, als ein sehr guter Freund auf einer Party die Aussage in den Raum warf: „Jeder Mensch hat eine größte Leidenschaft im Leben!“

Das bewog mich dazu, meine Ausbildung als Schreiner zwar noch fertig zu machen, aber im Anschluss Sportwissenschaft zu studieren. Diese große Motivation und liebe Menschen, aber auch immer wieder verschiedene Bibelverse haben mir geholfen, mein Studium erfolgreich zu meistern:

„Die Proben, auf die euer Glaube bisher gestellt worden ist, sind über das gewöhnliche Maß noch nicht hinausgegangen. Aber Gott ist treu und wird nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft geht. Wenn er euch auf die Probe stellt, sorgt er auch dafür, dass ihr sie bestehen könnt.“ 1. Korinther 10,13

Gerade mit den vielen Prüfungen, die wir bei diesem Studium ablegen mussten, hat mich der Bibelvers wirklich sehr angesprochen. Aber auch untereinander sollen wir uns ermutigen, u. a. deshalb liegt mir der Fußball als Mannschaftssportart so am Herzen.

 Ja, wir Menschen sind mit unseren Ermutigungen auch mal am Ende mit „unserem Latein“. Gott nicht. Ich könnte noch viele, viele ermutigende Verse aus der Bibel nennen, was aber leider den Rahmen dieser Sportandacht sprengen würde. Wenn wir uns darauf einlassen, hat Jesus zu jeder Zeit, an jedem Ort und in jeder Situation Ermutigung für uns bereit!

Heiko Bemsel

SRSfußballschulen

PS: Die Idee zur Andacht stammt aus dem empfehlenswerten Buch „Der Möglichmacher“ von Tobias Kley.

Print Friendly, PDF & Email