Ich mache gerade eine Onlineweiterbildung beim Bund Deutscher Radfahrer. In einem Modul bekam ich die Aufgabenstellung, meine lang-, mittel- und kurzfristigen Ziele für meine sportliche Karriere zu definieren und festzuschreiben. Und wie ich sie konkret erreichen werde.
Weil ich selbst nicht im Leistungssport verwurzelt bin, habe ich versucht, die Aufgabe auf mein Leben anzuwenden. Der bevorstehende Jahreswechsel war ein passender Zeitpunkt dafür. Ich bin ein Mensch, der klare Ziele vor Augen hat. Aber meine Erfahrungen mit Gott haben mich etwas darüber hinaus gelehrt:
„Das Herz des Menschen plant seinen Weg,
aber der HERR lenkt seinen Schritt.“
Sprüche 16,9
Dieser sicher bekannte Vers lenkt mich zu dem Hirtenjungen David. Wie sah sein Masterplan als Jüngster in seiner Familie zu der damaligen Zeit wohl aus? Bestimmt nicht vielversprechend und wahrscheinlich vorhersehbar. Er sollte halt Hirte werden!
Bis eines Tages etwas Unerwartetes passierte. Er hatte es schon mitbekommen: Samuel, der große Prophet, war in seine Stadt gekommen, um dem Herrn zu opfern. Die Ältesten von Bethlehem waren eingeladen und auch sein Vater. Sogar alle seine Brüder! Er jedoch war auf dem Feld geblieben, um das zu tun, was er am besten konnte: Auf die Schafe aufpassen! Da sah er aus einiger Entfernung, wie jemand in seine Richtung gerannt kam. Was hörte er da? Er solle sich beeilen und sofort zum Opferfest dazukommen! Alle würden warten und Samuel würde erst beginnen, wenn auch er da sei. Was soll das denn jetzt? Er machte sich aber auf den Weg.
Bei der Auswahl des richtigen Kandidaten für das Königsamt – und darum ging es – hatten Samuel und Gott unterschiedliche Ansichten über die Kriterien der Auswahl. Und so ging er vom ältesten bis zum jüngsten der Söhne Isais alle durch: „Und es geschah, als die Söhne kamen, sah Samuel den Eliab und meinte: ´Gewiss, da steht sein Gesalbter vor dem HERRN!` Aber der HERR sprach zu Samuel: ´Sieh nicht auf sein Aussehen und auf seinen hohen Wuchs! Denn ich habe ihn verworfen`.“ (1. Samuel 16,6).
Wahrscheinlich war Eliab das „beste Pferd im Stall“ der Familie. Er war der Erstgeborene. Zudem schien es, als sei er ein stattlicher junger Mann. Ihm hätte Samuel dieses Amt gerne anvertraut. Doch Gott antwortete Samuel:
„Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist,
aber der HERR sieht auf das Herz.“
1. Samuel 16,7
Nun, wir wissen, wie die Geschichte endet: Gott hatte sich David als neuen König ersehen. Davids Masterplan als Hirtenjunge war erstmal futsch. Ist es also planlos, sich einen Plan zu machen, weil Gott ja eh macht, was er für richtig hält?
Ich halte für mich Folgendes fest: Es ist gut, einen Plan zu haben und für Gottes Führung zu beten. Das hilft mir, eine Balance zwischen Eigenverantwortung und Vertrauen zu finden.
Aber etwas ist noch besser: Im Kleinen treu sein. Vielleicht scheint dein Leben genauso vorhersehbar wie das des Hirtenjungen David. Er hatte auf jeden Fall nicht das Privileg des Erstgeborenen. Aber was er lernte, war, seine Aufgabe als Hirte treu auszuführen und Gott in dem, was er tat, die Ehre zu geben. Er lernte in seinen alltäglichen Herausforderungen auf Gott zu vertrauen.
Was ist dein Masterplan für 2025? Hast du einen? Oder keinen?
Ich habe einen Vorschlag für dich:
Nimm dir ein Blatt Papier und schreib dir alles auf, worin die Platzanweisung Gottes momentan für dich besteht. Damit meine ich jede Verantwortung, Aufgabe, jede Last, aber auch die schönen Dinge. Und dann beginne darüber zu beten und nachzudenken, wie du Gott in diesen Dingen treu sein und ihm die Ehre geben kannst.
Es grüßt dich
Lukas Möhnle
UNBOUND SRSactionsports / Jugendprojekt BERGEBEZWINGEN.
Seine Sportart ist Mountainbiken.
Er ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt in Samerberg (Bayern).
Sein Motiv für Sportmission ist: „Mountainbiken als Lebensschule.“