Klug gemacht!

Wie so oft am Samstagnachmittag habe ich mal wieder ein Spiel der Fußball-Bundesliga angesehen. Es war ein spannendes Match und nicht klar, wer die Nase vorn hat. Nun lief ein Spieler in den Strafraum der gegnerischen Mannschaft. Es gab einen Kontakt mit dem Verteidiger, der Stürmer nutzte diese Situation und ließ sich mit einem lauten Schrei fallen. Der Schiedsrichter zeigte direkt auf den Punkt. Es gab Elfmeter! Der Kommentator im Fernsehen sagte zu dieser Situation: „Das hat der Spieler klug gemacht!“

Klug gemacht? Obwohl ich für keine der beiden Mannschaften bin, merkte ich, dass ich an diesem Satz hängenblieb. Sehen wir es mal ganz nüchtern. Es war kein Foul, sondern es wurde etwas vorgespielt, um sich und seiner Mannschaft einen klaren Vorteil zu verschaffen. Im Fußball nennt man das eine „Schwalbe“.

Im Grunde ist das Ziel eines Elfmeters genau das Gegenteil. Das benachteiligte Team soll dadurch wieder in die Position kommen, dass der vorherige Nachteil ausgeglichen wird. Doch leider beobachte ich, dass immer häufiger durch schauspielerische Fähigkeiten versucht wird, ein Foul vorzutäuschen.

An dieser Stelle mal ein kleiner Zwischeneinwurf. Was heißt eigentlich „Foul“? Es steht für: regelwidrig, unfair, unsportlich, böse…

Merkst du was? Im Grunde hat derjenige, der ohne wirklichen Grund im Strafraum gefallen ist, ein Foul begangen. Und dann wird es mit dem Satz: „Das hat er klug gemacht!“ kommentiert. Klug betrogen, klug unfair, klug unsportlich…Und plötzlich sind die Dinge verdreht. Und wir sagen, es gehört zum Sport dazu.

Aber in diesem Zusammenhang erkenne ich auch, dass diese Vorgehensweise sich nicht nur auf den Fußballplatz beschränkt. Auch in meinem Leben begegne ich immer wieder Situationen, in denen ich persönlich versucht bin, den einfacheren, aber unlauteren Weg zu wählen, um meine Ziele zu erreichen.

Kennst du auch das komische Gefühl, wenn du einen Vorteil erlangt hast, der dir nicht rechtmäßig zusteht? Vielleicht hervorgerufen durch eine kleine „kluge“ Lüge, eine „kluge“ Manipulation oder einen anderen unehrlichen Weg? Jesus ist bei diesem Punkt sehr direkt. In Matthäus 5,37 sagt er:

„Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.“

Hier fordert Jesus uns auf, in all unseren Worten und Taten ehrlich und aufrichtig zu sein. Unabhängig davon, wie verlockend ein kleiner Betrug oder eine Täuschung sein mag, sind wir dazu aufgerufen, die Wahrheit zu sagen und ehrlich zu handeln. Paulus erinnert uns in Epheser 4,25:

„Deshalb legt die Lüge ab und redet Wahrheit, ein jeder mit

seinem Nächsten; denn wir sind untereinander Glieder.“

In einer Welt, die oft den „klugen“ Weg der Täuschung und Manipulation lobt, ist es meine Aufgabe als Botschafter für Jesus, ein leuchtendes Beispiel für Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit zu sein.

Doch wie schaffen wir das in einer Welt, die häufig andere Werte hochhält? Passen wir uns diesen Werten einfach an? Würde Jesus sich einfach im Strafraum fallen lassen, um sich einen Vorteil zu verschaffen? In 1. Petrus 2,21-22 lesen wir:

„Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen hat, dass ihr seinen Fußspuren nachfolgt. Er, der keine Sünde beging und in dessen Mund sich kein Trug fand.“

Jesus lebte ein Leben der vollkommenen Ehrlichkeit und Treue zu Gottes Geboten. Und so sind auch wir aufgerufen, in allen Dingen, die wir tun, aufrichtig zu sein.

Die Versuchung, durch eine „Schwalbe“ einen Vorteil zu erlangen, mag groß sein, aber sie führt uns von dem Weg ab, den Gott für uns vorgesehen hat. Stattdessen sollen wir danach streben, durch Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Liebe zu handeln. Wenn wir in unserem Alltag Entscheidungen treffen, lassen wir uns von der Frage leiten: „Ist dies der Weg, den Jesus gehen würde? Ehrt dies Gott und dient es meinen Nächsten?“

Markus Malessa
SRSempower / SRSsportmentor
Ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt in Sendenhorst.
Seine Sportart ist Bodybuilding, und er ist Fan von
Boxen, American Football, Eishockey und Fußball.
Sein Motiv für Sportmission lautet: „Gott hat mich gerufen und mit Begabung ausgestattet. Ich sehe meinen Auftrag, seine Botschaft in den Sport zu bringen.“

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