Ich liebe es, die Reaktionen von Profifußballern zu beobachten, nachdem sie ein Tor erzielt haben. Ich frage mich, wie es sich wohl anfühlt, wenn über 40.000 Menschen deinen Namen rufen und deine Leistungen feiern.
Jemand hat mir einmal gesagt, dass das Bedürfnis, anerkannt zu werden, eines der grundlegenden menschlichen Bedürfnisse ist. Als ich über diese Worte nachdachte, wurde mir bewusst, wie sehr dieses Bedürfnis, gesehen und anerkannt zu werden, mein Leben beeinflusst.
Seit ich ein kleines Kind war, wollte ich immer der Beste sein – sei es beim Sprinten oder beim Fußballspielen. Ich liebte das Lob meiner Freunde, besonders wenn sie sagten, dass ich besser sei als alle anderen. Das gab mir ein Gefühl von Wert. Ich fühlte mich gesehen und geschätzt. Dieses Bedürfnis, gesehen und anerkannt zu werden, hat sich bis heute in meinem Leben nicht verändert. Ich möchte geschätzt werden!
Doch es gibt auch eine negative Seite an diesem Bedürfnis nach Anerkennung und Gesehenwerden. Oft gab es Momente, dass jemand anderes besser war als ich und das Lob und die Wertschätzung erhielt, die ich mir so sehr wünschte. Das machte mich oft unzufrieden, und ich fühlte mich minderwertig. Um diese Gefühle zu vermeiden, versuchte ich alles, um besser zu sein als alle anderen – etwas, das mir nicht immer gelungen ist.
Diese Gedanken begleiten mich auch in andere Bereiche meines Alltags. Das Bedürfnis, sehr hart zu arbeiten, um besser zu sein als alle anderen, bestimmt einen großen Teil meines Lebens. Der Gedanke, Anerkennung zu brauchen, macht mich zu einem ständigen Wettkämpfer, aber gleichzeitig auch unsicher. Ich sehe andere oft als Rivalen, die mir die Anerkennung wegnehmen könnten, nach der ich mich sehne.
„Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? Da antwortete der Mensch: ´Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß!`“
1. Mose 3,11-12
Adams Worte zu Gott zeigen uns, wie wir durch den Sündenfall einander zu Rivalen gemacht haben. Zuerst gibt Adam Gott die Schuld dafür, dass er ihm eine Gefährtin gegeben hat, und dann gibt er Eva die Schuld, dass er versagt hat. Er sieht Gott nicht mehr als großzügigen Versorger und Eva, mit der er gemeinsam über die Welt herrschen soll, wird zu einer Feindin, die ihn verraten hat.
Wie sehen wir die Menschen um uns herum? Wie sehen wir die Menschen, die uns nahestehen? Wie sehen wir die, mit denen wir nicht übereinstimmen?
„Gott hingegen beweist uns seine Liebe dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.“
Römer 5,8
Ich danke Gott für sein Evangelium. Jesus hat sein Leben für mich gegeben – nicht, weil ich etwas erreicht hätte oder es wert wäre, sondern weil er nicht will, dass ich den Zorn Gottes für meine Sünde erleiden muss. Er lädt mich in seine Familie ein, voller Menschen, die genauso unwürdig sind wie ich. Aber wir alle finden unseren Wert darin, wie Gott uns sieht!
In dieser Familie soll ich andere nicht als Rivalen sehen, sondern als diejenigen, mit denen Gott mich gesegnet hat. Als diejenigen, mit denen ich dieses Leben auf der Erde teile und gemeinsam an Gottes Reich arbeite. Unsere Unterschiede machen uns wertvoll und sollen uns gleichzeitig vereinen. Unsere Schwächen werden durch andere ergänzt. Gott hat uns zusammengefügt, um einander in seiner Familie zu begleiten!
„Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl.“
Philipper 2,3-4
Du bist mein Bruder und meine Schwester! Ich bete, dass Gott mir die Weisheit gibt, dich als seinen Segen für mich zu sehen und mich als seinen Segen für dich.
Mögen wir einander wertschätzen, während wir geduldig darauf warten, eines Tages die Worte zu hören: „Gut gemacht, du guter und treuer Diener“ – das einzige Lob, das in der gesamten Ewigkeit Bedeutung hat.
Felix Kibogo
Seine Aufgabe bei SRS ist internationale Sportarbeit.
Er ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Hennef.
Sein Motiv für die Sportmission lautet: “Wir alle haben nur eine Hoffnung: Jesus Christus! Es ist mein Privileg, seine Hoffnung all den Menschen zu bringen, zu denen er mich sendet.”