„Ich bin Erling Haaland!“

Vor einiger Zeit kam meine Frau mit unserem Sohn (5 Jahre) vom Fußballtraining nach Hause. Kopfschüttelnd berichtete sie mir, welch komische Namen Eltern ihren Kindern heutzutage geben würden. Natürlich war ich neugierig und fragte, was sie meine.

„Da spielt ein Junge in der Mannschaft, der heißt doch tatsächlich Haaland. Was ist das bitte für ein Name für ein Kind?“ Ich schaute meine Frau völlig sprachlos an, denn mir war bewusst, wen sie meinte. Folgende Situation hatte sie beobachtet: In der Mannschaft unseres Sohnes gibt es einen Jungen, der auch mir schon aufgefallen ist. Dieser fünfjährige Junge trägt in jedem Training ein BVB-Trikot von Erling Haaland (ehemaliger Fußballspieler von Borussia Dortmund), und auch die Frisur ist identisch mit dem des Originals.

Im Training gibt es für den Jungen keine Gegner, aber leider auch keine Mitspieler. Er versucht, seinen Gegnern und auch seinen Teamkollegen jeden Ball abzunehmen, um dann selbst aufs Tor zu schießen. Nach jedem gelungenen Torschuss folgt ein einstudierter und lautstarker original Erling-Haaland-Jubel. Aber auch andere Gesten und typischen Tricks seines Idols werden immer wieder versucht, umzusetzen. Für diesen Jungen ist Erling Haaland ein riesiger Held und deshalb sprechen die Trainer ihn häufig einfach mit dem Namen Haaland an, was schließlich meine Frau glauben ließ, der Junge hieße so.

Im ersten Moment dachte ich, dass es echt albern ist. Aber immer wieder lehren mich Kinder auch, mich selbst zu hinterfragen und von ihnen zu lernen. Habe ich Vorbilder, denen ich so nacheifere, dass sich meine Identität nach und nach anpasst?

Wahrscheinlich würde ich auf Anhieb Jesus als meinen Helden bezeichnen, doch es gibt auch noch viele weltliche Idole und Vorbilder. Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Ronnie Coleman, Kevin Levrone, Mike Tyson, Dariusz Wosz….

Im Rückblick muss ich ehrlich gestehen, dass mir durch diese fünfjährige Kopie von Erling Haaland ein Bibelvers neu wichtig wurde:

„Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch (in eurem Wesen) verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes,

damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ Römer 12,2

 Mein Wunsch ist es, dass sich die Menschen am Spielfeldrand meines Lebens fragen, wer sein Kind heute Jesus nennt, wenn sie mich beobachten. Ich möchte nach und nach so verwandelt werden, dass die Identität von Jesus immer mehr meine eigene wird. Sein Handeln, sein Denken, seine Liebe, seine Gnade, seine Geduld, seine Vergebung…

Mir ist bewusst, dass ich das nicht erreichen werde. Genauso, wie dieser kleine Junge mit großer Wahrscheinlichkeit auch kein zweiter Erling Haaland werden wird. Aber er hat diesen tiefen Wunsch und für ihn ist das eine Realität, die er jeden Tag aufs Neue versucht zu leben. Das will ich auch, ich will Jesus ähnlicher werden. Deswegen sagt uns die Bibel:

„Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Johannes 3. 30

Jeden Tag ein bisschen mehr wie Jesus werden und dafür etwas weniger Markus. Danke kleiner Erling Haaland! Darin bist du mir ein Vorbild.

Markus Malessa

SRSsportmentoring

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