Nachdem ich mich im April 2021 schweren Herzens von meinem 30-jährigen Welsh-Cob verabschieden musste, begann eine Zeit des Suchens und des Betens, um wieder ein Pony für die Hippotherapie, also für den Dienst am Menschen und für Gott zu finden. Im August 2021 führten mich einige „Zufälle“ zu Sanny und – ganz untypisch für mich – er „kam, sah und siegte“. Als ich noch einmal zum Auto ging, um das Formular für den Kaufvertrag zu holen, meinte ich, Gottes Stimme zu hören, die auf meine Frage, ob dies mein und Sein Pony sein sollte, deutlich „Ja“ sagte.
Alles begann sehr vielversprechend, doch im Herbst 2023 mit seinen vielen Stürmen machten wir nur noch Rückschritte. Sanny wurde zunehmend nervös und schreckhaft, er verstand mich oft nicht und verlor dadurch zunehmend an Vertrauen. Der Winter war für mich schrecklich, denn ich musste oft sehen, wie Sanny schon beim Putzen sehr angespannt und beim Reiten jederzeit bereit war, vor Schreck wegzuspringen, deshalb war an Therapie nicht einmal mehr zu denken… Mir kamen Zweifel, ob ich Gott richtig verstanden hatte, ob Sanny zwar Sein Pony, aber vielleicht bei mir nicht richtig war… Schließlich kam noch ein Streit im Stall dazu und ich wusste, nun ist die Zeit für einen anderen Stall gekommen.
Die Trennung von anderen Ponys, dafür nun eine neue Umgebung, neue Leute, neue Pferde – alles war für Sanny aufregend und spannend. Ich zeigte ihm am Tag nach dem Umzug die Reithalle. Dort hatte der Arme richtigen Stress, so dass er ständig äppelte, unter anderem direkt zweimal am Putzplatz. Aber dann hat er mir eine großartige Predigt gehalten: Als wir in die Halle gingen und es draußen immer weiter stürmte, reagierte er trotz aller Angst auf kleinste Signale von mir und hat sich durch unsere Bodenarbeit sehr schön zur Ruhe bringen lassen, so dass ich ihn am Ende auch longieren konnte, ohne dass er gebockt hat oder sonst irgendwie Angst zeigte.
Genau so sollten wir auch immer auf Gott achten, egal wie viel Angst wir haben und was uns unheimlich erscheint. Schließlich wissen wir, wo wir Hilfe und Schutz finden. Arbeit unter Seiner Anleitung macht uns frei. Wenn wir wirklich bereit sind, kann Gott auch uns mit den Augen oder einem Fingerzeig bewegen. Sanny konnte abwechselnd mit den Hinterbeinen und mit den Vorderbeinen weichen, sowohl vor- als auch zurückgehen, seitwärts gehen, kehrt wenden…, und das alles ohne Aufwand und ohne Kraft, nur auf kleinste Zeichen oder sogar nur auf meinen Blick hin. So möchte ich mit Gott leben, Seine kleinen Winke, Blicke, Führungen sehen, ganz nah bei Ihm Schutz und Hilfe finden, Ihm immer wieder neu vertrauen.
Gottes Wege sind nicht unbedingt unsere, aber sie sind gut und machen frei.
Elke Klose
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