Ich schaue genauso gern Fußball, wie ich Fußball spiele. Als Fan, ob zu Hause auf der Couch oder im Stadion, will ich nur sehen, wie meine Mannschaft das Spiel gewinnt und sonst nichts. Ich will das Recht zur Prahlerei haben, wenn ich andere Fans treffe und ihnen erzähle, wie toll meine Lieblingsmannschaft ist. Manchmal merke ich sogar, dass ich über meine Lieblingsmannschaft spreche, als wäre ich ein Spieler des Teams, ich kaufe sogar Erinnerungsstücke von ihnen, weil ich mich mit der Mannschaft identifiziere.

Wenn ich meine Lieblingsmannschaft spielen sehe, ist das Schlimmste was passieren kann, wenn sie verlieren, vor allem in den letzten zehn Minuten des Spiels. Ich ertappe mich dabei, wie ich mich über alles beschwere, was nicht so läuft wie ich will, z.B. dass der Schiedsrichter gegen uns ist, dass der Stürmer nicht schneller laufen kann, dass der Trainer diesen schlechten Spieler doch nicht einwechseln kann und vieles mehr. Die Wahrheit ist, dass ich keine Kontrolle über die Situation habe, dass ich mich aufrege, aber dennoch nichts ändern kann. Ich bin machtlos und der Gnade von elf Spielern ausgeliefert, die in ihren Fähigkeiten eingeschränkt und allen Faktoren ausgeliefert sind, die das Spiel umgeben.

Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. Und

der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand und einen Teil der Geräte des Hauses Gottes. Und er brachte sie ins Land Schinar, in das Haus seines Gottes: die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes…

Und Gott gab Daniel Gnade und Erbarmen vor dem Obersten der Hofbeamten…

…und diesen vier jungen Männern, ihnen gab Gott Kenntnis und Verständnis in jeder Schrift und Weisheit; und Daniel verstand sich auf Visionen und Träume jeder Art. Daniel 1, 1+2, 9, 17

Daniel und seine Freunde befinden sich in einer schlimmen Situation, sie sind wegen des Ungehorsams Israels gegen Gott ins Exil geschickt worden. Sie sind in einer Verliererposition und weder ihre politischen Leiter noch sie können sie aus ihrem Dilemma retten. Aber eines muss man sehen: Gott hat die Kontrolle.

Nebukadnezar mag gedacht haben, er habe die Israeliten besiegt, aber er war ein Werkzeug, das im Sinne Gottes eingesetzt wurde. Daniel hatte Angst vor dem Hofbeamten, aber Gott ließ den Hofbeamten Daniel Gunst erweisen. Und nein, es war nicht die Diät, die Daniel und seine Freunde zu „Klassenbesten“ machte, es war Gottes Wunder.

Gott hat die Kontrolle, er ist in keiner Situation irgendwelchen Faktoren ausgeliefert und er ist nicht machtlos, sein Wille wird sich durchsetzen.

Wie schlimm die Situation auch sein mag, bleibt Gott treu, wie Daniel und seine Freunde. Gott ist nicht nur ein Fan, der macht- und hilflos ist, er hat alles unter Kontrolle.

Felix Kibogo

SRS e.V. / Dozent TSR

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