Als Sportler sind wir alle Teil einer großen Familie. Alle vier Jahre feiert sie ein großartiges, 16 Tage andauerndes Fest – die Olympischen Spiele.

In dieser Familie herrscht ein andauernder harter, aber fairer Konkurrenzkampf, der die Beteiligten sportlich weiterbringt. Wer im Konkurrenzkampf steht, ist aber auch versucht, sich mit allen Mitteln gegen seinen Konkurrenten durchzusetzen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass aus Konkurrenz Feindschaft wird. Nun gönnt man dem anderen nichts mehr, geht sich aus dem Weg und nutzt jede Gelegenheit, um den anderen schlecht aussehen zu lassen. Nicht selten verschwimmen legitime und unlautere Mittel. Dabei muss es nicht so weit kommen wie am 6. Februar 1994:

Während des Trainings zu den US-amerikanischen Eiskunstlauf-Meisterschaften wurde die Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan von einem Attentäter mit einer Eisenstange am Knie verletzt. Der Mann ihrer Konkurrentin Tonya Harding hatte ihn engagiert. Nancy konnte nicht antreten und Tonya Harding entschied die Meisterschaften für sich. Sie startete als Qualifizierte neben der wiedergenesenen Nancy Kerrigan für die USA bei den Olympischen Spielen in Lillehammer (Norwegen). Kerrigan gewann Silber, Harding wurde Achte und dann lebenslang gesperrt. Die beiden haben sich nie versöhnt.

Die Bibel beschreibt einen andauernden Konkurrenzkampf zweier Brüder. Die Zwillinge Jakob und Esau kämpften mit allen Mitteln gegeneinander. Die dann auch geschichtlich gewordene Eskalation dieses Zweikampfes wird im Buch Obadja in den Versen 10-14 beschrieben:

„Du hast damals danebengestanden (zu 1.), als Fremde seine Reichtümer fortschafften und Ausländer durch seine Tore kamen und das Los um Jerusalem warfen. Du warst wie einer von ihnen. Du hättest dich nicht über den Unglückstag deines Bruders freuen dürfen. Du hättest an dem Tag, als Judas Söhne untergingen, auch nicht schadenfroh (zu 2.) sein dürfen und dein Mundwerk während ihrer Not weit aufreißen sollen am Tag des Unheils. Auch hättest du ihr Vermögen nicht plündern (zu 3.) dürfen am Tag des Unheils. Du hättest nicht an den Wegkreuzungen stehen und ihre Flüchtlinge töten sollen. Und die Überlebenden hättest du am Tag des Unglücks nicht ausliefern (zu 4.) dürfen.“

Gott gibt uns vier klare Regeln für den sportlichen Konkurrenzkampf:

  1. Schau nicht nur zu, wenn dein Konkurrent leidet – hilf ihm!
  2. Mach dich nicht lustig über das Leid deines Konkurrenten, ermutige ihn!
  3. Verschlimmere das Leid deines Konkurrenten nicht – investiere in ihn!
  4. Unterstütze die Gegner deines Konkurrenten nicht – sei ihm treu!

Ist es nicht so, dass unser Konkurrent oft derjenige ist, mit dem wir uns gedanklich am meisten beschäftigen? Sollten wir ihn laut Bibel nicht als unseren Nächsten sehen? Ist er nicht derjenige, den wir lieben sollten wie uns selbst? (Markus 12,31) Ist es nicht so, dass wir ihn so behandeln sollen, wie wir selbst behandelt werden möchten? (Matthäus 7,12)

Möge Gott dich stark machen, um seine Positionen im Konkurrenzkampf zu vertreten. Möge er dich sportlich segnen, wenn du ihm durch dieses außergewöhnliche Verhalten Ehre machst.

Ich bete dafür, dass es dir in der Kraft des Heiligen Geistes gelingt.

Alexander Zöller

SRS Mission & Multiplikation

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