Heute ist Spieltag. Und ich sitze hier in großer Vorfreude auf unser Auswärtsspiel an diesem Abend in Velbert (NRW). Ich spiele nun seit 20 Jahren Fußball und noch immer bin ich so gespannt wie vor meinem allerersten Spiel. Die positive innere Anspannung startet zumeist schon am Vorabend. Es sind noch drei Stunden bis zum Anstoß des Punktspiels in der Christlichen Fußballliga NRW (CFL). Wir reisen dieses Mal mit voller Mannschaftsstärke an. Wie jeder, der Mannschaftssport betreibt, weiß, ist das ein ziemlich gutes Omen. So sehr ich mich auf den Moment des Spielbeginns und die Gemeinschaft freue, so sehr freue ich mich jedes Mal auch auf die Ansprache meines geschätzten Trainers. Da wir in Vollbesetzung antreten, bieten sich ihm eine Menge Spielvarianten, um mit einem ausgetüftelten Matchplan den Gegner zu besiegen.

Doch stell dir mal die fiktive Situation vor, du wüsstest plötzlich überhaupt nichts über deinen Sport! Wie wäre das, wenn du keine Ahnung hast, was du auf dem Spielfeld tun musst, wohin du laufen musst und was die Mitspieler tun, geschweige denn der Schiedsrichter? Stell dir für einen Moment lang vor, du wüsstest weder Regeln noch Abläufe deines Sports, den du so liebst! Was für ein furchtbarer Gedanke, oder?

Ich freue mich deswegen auf die Ansprache meines Trainers, weil er mir Fußballfachwissen für das mitgibt, was unmittelbar nach dem Anstoßpfiff folgen wird. Diese Ansprache ist das I-Tüpfelchen auf meinem Fußball-Knowhow, das ich über die Jahre hin angesammelt habe. Ich habe unzählige Fußballspiele am Sportplatz oder im Fernsehen gesehen, Spielberichte gelesen, Spielanalysen geschaut und natürlich meine eigenen Erfahrungen beim Kicken gemacht. Was ich sagen will: Es ist ein schönes Gefühl, viel über seinen Sport zu wissen, um ihn besser betreiben zu können.

Doch kannst du das auch über dein Leben mit Gott sagen? Wie viel weißt du über ihn? Wie viele Erfahrungen hast du schon mit ihm gemacht und ihn dadurch besser kennengelernt? Wie viel hilft dir dein Wissen über Gott z. B. in Krisen weiter?

Mein Wissen über die Bibel ist trotz vieler besuchter Gottesdienste vergleichsweise gering. Ich war nie auf einer Bibelschule. Wir alle kennen diese Situationen, wenn uns in einer bestimmten Lage kein Bibelwort einfällt und wir andere nicht ermutigen können, weil wir situativ sozusagen unter „geistlicher Armut“ leiden. Keine schöne Situation. Trotzdem freue ich mich über das Bibelwissen, das ich habe. Ich weiß einiges über Jesus. Das macht mich stärker im Glauben. Es ist mir möglich, Situationen in meinem (Sportler-)Leben mit Situationen von Menschen im Neuen Testament zu vergleichen und Jesu Antworten zu kennen. Besondere Stellen wie Johannes 3,16 oder Passagen der Bergpredigt kann ich sogar auswendig. Das macht mich auch gegenüber Krisensituationen widerstandsfähiger.

Ein gutes Beispiel ist das Vater-Unser, das Jesus uns gelehrt hat. Noch neulich wussten wir in einer traurig gestimmten Gebetsrunde nicht, was wir noch beten sollen. Schließlich entschieden wir uns für das Vater-Unser-Gebet. Das tat gut. Wenn wir es aber nicht (auswendig) wüssten, wäre das schwierig gewesen.

Psalm 119 ermutigt uns u.a., uns nach Gottes Wort zu sehnen, es zu lesen und zu befolgen, damit wir (mit Gott) besser leben können:

„Deine Gebote verliere ich nicht aus den Augen. Darum brauche ich mich nicht zu schämen, sondern kann dich mit aufrichtigem Herzen loben. Deine guten Gesetze lerne ich immer besser kennen. Ich will mich an deine Ordnungen halten – hilf mir dabei und lass mich nicht im Stich! HERR, wie kann ein junger Mensch leben, ohne sich dabei schuldig zu machen? Indem er sich nach deinem Wort richtet. Auch ich frage von ganzem Herzen nach dir; lass mich doch nicht von dem Weg abkommen, den deine Gebote mir weisen! Tief präge ich mir dein Wort ein, damit ich nicht vor dir schuldig werde.“ Psalm 119, 6-11

Auch wenn es mir selbst schwerfällt: Ich möchte dich ermutigen, genau so viel, wenn nicht sogar mehr Zeit mit deiner Bibel zu verbringen, wie du für clevere Halbzeitanalysen aufwendest! Das eine macht dich stark für deinen Sport, das andere stärkt dich im Glauben und im Wissen über Gott. Ich wünsche dir Gottes Segen bei deiner nächsten Bibellese.

Simon Köser

SRS Events und Sportler-Bibelkreise

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