Ich liebe das Klettern. Die Freiheit, Gemeinschaft, das Vertrauen innerhalb einer Seilschaft und auch die verschiedenen Herausforderungen. Natürlich gibt es auch gewisse Risiken im Klettern. Und diese müssen gut analysiert werden, bevor man sich auf Touren im alpinen Bereich begibt. Gutes Training, mentale Vorbereitung und detaillierte Planungen sind dabei die Grundpfeiler.

Vor einigen Jahren bin ich in den Alpen eine Mehrseillänge geklettert, die mich um einige Erfahrungen reicher gemacht hat. Nach dem Aufstieg, vollgepackt mit Material, stand ich mit meiner Seilschaft am Einstieg der ersten Seillänge. Nach kurzen Absprachen beschlossen wir, dass ich die erste Seillänge klettern sollte. Nach den ersten Metern kam der erste Fixpunkt im Felsen, den ich als Sicherungspunkt verwenden konnte. Anschließend kletterte ich weiter, während ich Ausschau nach den nächsten Sicherungshaken hielt. Diese kamen jedoch, obwohl im Plan eingezeichnet, nicht, und so musste ich mithilfe meines Materials verschiedenste Absicherungen am Felsen einbauen. Ich kletterte immer höher, denn es bestand keine Möglichkeit umzukehren.

Je höher ich kletterte, desto unsicherer wurde ich!

Was ging mir durch den Kopf, als ich immer weiter kletterte? Angst, Unsicherheit, das Anzweifeln der eigenen Fähigkeiten! Ich zwang mich, meinen Fokus auf das zu setzen, was ich konnte. Und erinnerte mich an viel schwerere Routen, die ich schon geklettert war. Mein Kletterpartner ermutigte mich zudem. Ich erinnerte mich an meine Fähigkeiten und dass dies nur eine kleine Herausforderung darstellt. Langsam beruhigten sich meine Gedanken. Kurze Zeit später erreichte ich den zweiten Stand (fester Fixpunkt).

Wieso erzähle ich euch diese Geschichte und teile meine Erfahrungen?

Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und meinen Blick auf den Umgang mit Angst, aber auch mit Gott, beeinflusst.

Es gibt Situationen im Leben, die lähmen uns vor Angst. Wir wissen nicht weiter und unsere eigenen Gedanken blockieren uns. Es kann sein, dass wir einen Plan haben, der noch so gut und detailliert ausgearbeitet ist, aber plötzlich kommt etwas Unvorhergesehenes und wirft uns aus der Bahn. Ich möchte dir drei Punkte mitgeben, die mir geholfen haben, mit meiner Angst und der Unsicherheit am Felsen umzugehen, denn sie helfen mir auch im Glaubensalltag.

  1. Fokus

Am Felsen fokussierte ich mich auf das, was ich wusste und konnte. Richte deinen Fokus auf das, was du über Gott weißt und was in der Bibel über ihn geschrieben steht. Er hilft dir, deine Situation im richtigen Blickwinkel zu betrachten.

 „Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“ Jesaja 40, 31

  1. Gemeinschaft

Meine Seilschaft bestärkte und ermutigte mich in der Situation. Suche dir Freunde im Glauben, die dich ermutigen und trösten können.

 „Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.“ 1 Thessalonicher 5, 11

  1. Mut

Am Felsen wusste ich, dass viele Personen schon vor mir diese Route geklettert waren, und dies hat mir Mut gemacht. Auch in deiner Herausforderung darfst du mutig sein und auf Gott vertrauen, da er deinen Weg schon kennt. Er geht vor dir und begleitet dich, egal wo oder was du gerade erlebst.

„Der Herr aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht.“ 5 Mose, 31,8

 Tabea Klein

Leitung SRSactionsports / Unbound

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