Vergangene Woche sind die Biathleten wieder in den Weltcup gestartet. Darauf habe ich als Fan schon lange gewartet. Mit großer Vorfreude habe ich dann am Freitag den Fernseher eingeschaltet und mich auf ein spannendes Sprintrennen gefreut. Selbstverständlich habe ich auch mit den deutschen Athleten mitgefiebert.

Erik Lesser passierte dann im stehenden Anschlag ein beinahe unglaubliches Missgeschick. Er hatte vergessen, nach dem Anschießen wieder ausreichend zu munitionieren und hatte nur noch leere Magazine dabei. Daher musste er die fünf Schuss einzeln aus der Hand nachladen, wobei er sich dann auch noch durch einen Fehlschuss eine Strafrunde eingehandelt hat. Das war sehr bitter für ihn, entsprechend sauer war er dann auch im Anschluss auf sich selbst, dass er in der Vorbereitung auf das Rennen so nachlässig gewesen war.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Wenn ich nicht gut vorbereitet bin, dann kann ich im Wettkampf unmöglich erfolgreich sein. Mich hat dieser Aussetzer von Lesser an ein Gleichnis von Jesus erinnert. In Matthäus 25, 1–13 erzählt er die Geschichte von zehn Brautjungfern, die den Bräutigam in Empfang nehmen sollten. Nur fünf der Frauen haben genügend Öl für ihre Lampen dabei, die anderen fünf sind schlecht vorbereitet. Während sie weggehen, um neues Öl zu kaufen, kommt der Bräutigam und sie verpassen ihren Auftritt. Jesus schließt die Erzählung mit den Worten:

„Seid wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag
noch die Stunde im Voraus.“ Matthäus 25,13

Auch in der Nachfolge müssen wir immer gut vorbereitet sein. Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass Jesus eines Tages wiederkommen wird. Dieses Kommen sollen wir erwarten. Ich möchte dich in dieser Adventszeit fragen, wartest du noch darauf? So wie das Volk Israel damals auf den Messias gewartet hat? Die Wiederkunft Jesu spielt heute vielfach leider nur noch eine untergeordnete Rolle, wir gehen eher davon aus, dass es ganz weit weg ist, als dass es ganz nah ist. Es hat jetzt schon fast 2000 Jahre gedauert, warum sollte es nicht noch mal so lange dauern? Wir leben heute eher so, als ob wir wirklich noch ewig Zeit hätten, bis es soweit ist. Vielleicht ist das so. Vielleicht sind erst unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel diejenigen, die seine Wiederkunft miterleben. Vielleicht aber auch nicht. Wir können nicht wissen, ob nicht wir die letzte Generation sind.

Daher ist das eine ganz große Gefahr, in der wir uns befinden. Jesus sagt, dass er kommen wird wie ein Dieb in der Nacht, wenn keiner mit ihm rechnet. Und sind wir mal ehrlich, wir wären doch alle ziemlich überrascht, wenn er jetzt kommen würde. Wir haben seine Wiederkunft zu einem Randthema gemacht. Und genau davor warnt Jesus uns. Seid wachsam, sagt er. Wir sollen uns bewusstmachen, dass er wiederkommen wird. Wir sollen ihn erwarten und aus dieser Erwartung heraus lebe ich im Gehorsam gegenüber den Anweisungen, die Jesus gegeben hat. Die wichtigste Anweisung ist, dass wir die Zeit, die wir bis zu seiner Wiederkunft noch haben, dazu nutzen sollen, die gute Nachricht vom Retter, der in diese Welt gekommen ist, weiterzuerzählen.

Das tue ich dadurch, dass ich es in meine Gebete mit einschließe. Das Wichtigste ist immer das Gebet. Bete ich intensiv dafür, dass die Menschen, die ich kenne und die mir wichtig sind, den Weg zu Jesus finden? Das tue ich z.B. auch dadurch, dass ich mich finanziell engagiere, damit der Auftrag bis zu dem Moment, in dem Jesus wieder kommt, weiter ausgeführt werden kann. Und das tue ich dadurch, dass ich mich selber einbringe und selber aktiv evangelistisch unterwegs bin und den Menschen in meinem Umfeld von dem Retter Jesus Christus erzähle. I

Ich denke, dass Jesus das mit der guten Vorbereitung gemeint hat. Denn, wenn auch gerettet, werden wir doch einmal Rechenschaft darüber ablegen müssen, was wir aus unserem Leben und aus dem, was Gott uns anvertraut hat, gemacht haben.

Lebst du noch in der Erwartung, dass Jesus kommt?

Stefan Rapp
SRS Gemeinde

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