Auch wenn uns eine Nachkriegstheologie die Wunder kräftig ausreden wollte, Gott tut sie trotzdem. Ist es nicht ein Wunder, dass ein Mensch überhaupt vertrauen kann? Dass er weiß, dass durch den Heiligen Geist etwas ganz Neues mit ihm geschehen ist? Dass er eine große Liebe zur Bibel und zum Gebet gefunden hat und die Menschen mit ganz anderen Augen sieht?

„Zur rechten Zeit wird Jakob und Israel gesagt, welche Wunder Gott tut.“
4. Mose 23, 23b

Gott tut nicht nur Wunder, er kann es sich auch leisten, sie anzukündigen. Mit die bekanntesten Großtaten Gottes im Alten Testament sind sicher der Durchzug durchs Rote Meer, der Mauerfall von Jericho, die Wolken- und Feuersäule und die Speisung eines Millionenvolkes mit Manna und Wachteln. Viele andere Wunder könnte man noch aufzählen: Zum Beispiel der Auftrag, dass jeder nur für den täglichen Bedarf Manna sammeln sollte und die eingetroffene Vorhersage, dass sie am Ruhetag nichts finden würden und alles Gehortete ungenießbar würde.

Geschehen nicht auch Wunder mitten im Sport? Auch ganz unvorbereitet und doch von langer Hand durch Gott geplant? Es kommen Wettbewerbsergebnisse vor, von denen wir genau wissen, dass sie nicht unserem Können oder gar unserer Überlegenheit zuzuschreiben waren. Gott hat sie geschenkt – trotz unserer Unfähigkeit, Laune, Verzweiflung und unserem Pessimismus.

Alle Wunder weisen auf einen großzügigen Gott hin. Wunder sind die Sahnehäubchen des Glaubens. Dabei erkennen wir die Überlegenheit Jesu und eine ganz andere Dimension der Kräfte und Möglichkeiten. Und niemand kann so am Ende sein, dass ein Wunder bei ihm ausgeschlossen ist.

Ist es nicht auch ein Wunder, dass Jesus jeden Tag bei dir ist und dass er das gleichzeitig bei jedem Christen auf der Welt rund um die Uhr sein kann? Vielleicht ist es sogar das größere Wunder gegenüber denen, die du als herausragend und großartig empfindest. Ob es nun die täglich versprochene Präsenz Jesus ist oder er etwas für dich „Unglaubliches“ geschehen lässt: Jedes sportliche Ereignis wird auf diese Weise „wunderbar“. So bleibt das „Normale“ außergewöhnlich.

Es fördert dein Glaubensleben, wenn du dir die kleinen und großen Wunder notierst und sie dir, auch wenn sie Jahre zurückliegen, immer mal wieder vor Augen hältst. Sie erweisen sich als eine Fundgrube für die Dankbarkeit. Sie halten dir neben anderem vor Augen, wie reich du in deinem Leben beschenkt worden bist.

Und ganz ehrlich: Ich habe mich über die Maßen gefreut, dass Angelique Kerber vergangenen Samstag das berühmteste Tennisturnier der Welt, Wimbledon, gewonnen hat. Solche „Wunder“ sind echte Sommermärchen und gründen sich auf unendlich viel Fleiß, Verzicht und Hingabe an den Sport. Auch von uns herzlichen Glückwunsch!

Helmfried Riecker

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