Beim Basketball täuscht der Angreifer einen Wurf an. Der Abwehrspieler fällt darauf rein und springt ins Leere. In der Zwischenzeit hat sich der Angreifer neu positioniert. Ein weiterer Abwehrspieler versucht zu unterstützen und entfernt sich einen Schritt von seinem Gegenspieler. Und plötzlich steht ein weiterer Angreifer an der Drei-Punkte-Linie frei, weil andere Verteidiger ebenfalls reagieren müssen. Der Spieler bekommt den Ball und erzielt drei Punkte. Diese Punkte bedeuten schließlich den Sieg, weil das Spiel danach beendet ist.

Woran lag es nun, dass dieser Spielzug erfolgreich war? Daran, dass der Verteidiger auf die Täuschung hereingefallen ist? Oder vielleicht hat in der letzten Auszeit vor dem Punkt der Kapitän der angreifenden Mannschaft seinem Team etwas Motivierendes gesagt? Oder eventuell hat der erfolgreiche Schütze in der Nacht vor dem Spiel einfach nur ausreichend geschlafen?

Das lässt sich nicht ganz eindeutig sagen: Der sportliche Erfolg wird von sehr vielen Elementen beeinflusst: Training, Material, Gesundheitszustand, Gegner, Menschen im Umfeld, Wetterbedingungen und vieles mehr. Etliches davon können wir nicht beeinflussen – und von manchem wissen wir gar nicht, dass es überhaupt relevant ist. Aber es liegt auch einiges in unserem Einflussbereich, wie z.B. Training, Material, Motivation, Ernährung. Und selbst dort gibt es einerseits Dinge, die uns sehr wichtig erscheinen und anderseits auch kleine Dinge, die wir gerne vernachlässigen: „Ach, das ist nicht so wichtig…das kann ich auch morgen machen…es ist doch nur ein Training…ich konzentriere mich lieber auf die wichtigen Dinge…“.

Sich bei besonderen Momenten eben besonders anzustrengen oder zu konzentrieren, um das Wichtige richtig zu machen, darin sind wir ziemlich gut. Aber auch die kleinen, unscheinbaren Dinge richtig zu tun, kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Damit wir unseren Sport bestmöglich ausüben können, sollten wir, gerade auch bei den kleinen Dingen, vollen Einsatz zeigen. Michael Owen, ehemaliger Fußball-Nationalspieler von England, sagte folgendes: „Wenn du im Training immer nur 90% gibst, dann wirst du auch dann, wenn es wirklich drauf ankommt, nur 90% geben.“

Ähnlich verhält es sich in unserem Leben oder in unserem Glauben. Jede Situation, in der ich mich befinde, ist zum einen natürlich real und wichtig für den Moment. Egal, ob ich sie als positiv oder negativ empfinde. Zum anderen ist jede Situation gleichzeitig auch ein Training für die Zukunft. Selbst dann, wenn sie mir sehr unbedeutend erscheint. Die Entscheidungen, die ich darin treffe, werden mich prägen. Und so werden Schritt für Schritt aus vielen guten Entscheidungen auch gute Gewohnheiten. Und umkehrt eben genauso: regelmäßige schlechte Entscheidungen führen zu schlechten Gewohnheiten. So liegt es an uns, welche Gewohnheiten wir stärken und welche wir schwächen werden.

„´Sehr gut`, erwiderte der Herr, ´du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist mit dem wenigen treu umgegangen, darum will ich dir viel anvertrauen. Komm herein zum Freudenfest deines Herrn!`“ Matthäus 25,11

Manuel Schmitt-Lechner

SRS Vorstandsassistenz

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