Die Schweißtropfen fließen mir in die Augen und es fängt an zu brennen. Der Schmerz ist zwar nicht groß aber dennoch präsent. Zusätzlich scheint die Sonne und verstärkt den Hitzeeffekt während meines Ausdauertrainings. Es macht keinen Spaß, sondern im Moment fühlt sich alles mehr nach Krampf an – eine frustrierende Einheit. Ich könnte mir jetzt wirklich etwas Besseres vorstellen, anstatt hier mein Training durchzuziehen. In solchen Momenten stellt sich manchmal die Frage ein: Ist es wert, diesen Preis zu zahlen?

Die beschriebene Situation gibt es so oder vielleicht auch anders in unseren Zeiten im Sport: Frustrierende Momente, Schmerzen, langwierige Verletzungen oder andere Rückschläge. Doch solche Momente gibt es nicht nur im Sport, sondern im alltäglichen Leben: Ist es das wert? Warum mache ich das eigentlich? Wäre es nicht besser, etwas anderes zu tun?

Man kann auf diese Fragen unterschiedlich reagieren. Einerseits kann es durchaus sein, dass es Zeit ist, Dinge anders zu machen. Vielleicht ist es wirklich notwendig zu reflektieren, zu beten und Gott um Weisheit für das Treffen einer Entscheidung zu bitten. Und dann ist es vielleicht wirklich dran, eine andere Richtung einzuschlagen.

Wenn andererseits ein Richtungswechsel nicht angebracht ist, stellen sich trotzdem folgende Fragen: Wie kann man mit einer solchen Situation umgehen? Wie soll ich in diesen Zeiten mein Mensch-Sein leben? Für Menschen, die Nachfolger Jesu´ sind, lautet die Antwort:

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.“ 1. Korinther 10,31

Paulus zeigt uns in diesem Vers den Maßstab für richtiges Verhalten: Alles soll zur Ehre Gottes dienen. So dürfen wir leben. Ganz bewusst wähle ich hier das Wort „dürfen“. Es bedeutet, dass ich die tolle Möglichkeit habe, all mein Handeln, mein Denken, mein Reden zu seiner Ehre zu leben.

Wenn mir das gelingt, verschiebt sich der Fokus von meinem Sein, Leben und Handeln mit meinen Gaben, Herausforderungen oder Beschränkungen auf Gott – und seine Möglichkeiten. Dann ist es nicht mehr wichtig, was ich oder auch andere von mir denken. Kein Erwartungsdruck von innen oder außen kann mir Freude nehmen.

Weil ich nun befreit leben darf, hat das eine große persönliche Freiheit zur Folge. Diese Freiheit hilft mir dann in Situationen wie oben beschrieben. Nun kann ich mein ganzes Handeln darauf ausrichten, meinem Gott gerade in diesem Moment Ehre zu geben.

Ich wünsche dir, dass du in guten, aber auch in schwierigen Zeiten erkennst, wie du sie ganz bewusst zu seiner Ehre leben darfst. Das wird sicherlich nicht immer einfach sein. Aber auch hier hilft regelmäßiges „Training“. So wird es langfristig zur unbezahlbaren und unschätzbaren Gewohnheit, zur Ehre Gottes zu leben.

Gott segne dich.

Manuel Schmitt-Lechner

Assistenz SRS Vorstand

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