Der Mandant im Mittelpunkt“ – dieser Slogan steht groß und breit auf den Trikots meiner Fußballmannschaft, der Christlichen Fußballgemeinschaft Hemer. Es ist zwar das Motto unseres Sponsors, könnte aber auch Inbegriff unserer lokalen Sportarbeit sein. Denn für uns ist keiner nur Spieler, für den es sich nicht lohnt, ihn auch persönlich kennenzulernen. Wir betrachten jeden als Mensch und möglichen Freund.

Dazu passt eine kurze Geschichte, die Jesus uns erzählt:

„Stellt euch vor, einer von euch hat hundert Schafe und eines davon verläuft sich. Lässt er dann nicht die neunundneunzig allein in der Steppe weitergrasen und sucht das verlorene so lange, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat, dann freut er sich, nimmt es auf die Schultern und trägt es nach Hause. Dort ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!‹ Ich sage euch: Genauso ist bei Gott im Himmel mehr Freude über einen Sünder, der ein neues Leben anfängt, als über neunundneunzig andere, die das nicht nötig haben.“
(Lukas, Kapitel 15, Verse 4-7)

Warum erzählt Jesus dieses Gleichnis und was will ich dir damit sagen?

Es gab eine Gruppe Strenggläubiger, die Jesus dafür anklagten, dass er sich mit teils üblen und in Verruf geratenen Leuten abgab. Für sie war es paradox, dass einer, der sich Sohn Gottes nannte, mit derlei Gesindel zu Tisch saß. Jesus antwortete mit diesem Gleichnis und brachte zum Ausdruck, dass vor Gott jedes Ansehen der Person egal ist. Gott stellt jeden Einzelnen in den Mittelpunkt. Er sieht nicht nur das Kollektiv, sondern er liebt den Einzelnen, so wie er ist – auch dich! Denn es fällt auf, dass Jesus in seinem Gleichnis nicht von einem sehr wertvollen Schaf spricht, dass abhandengekommen war. Der Hirte sucht das Schaf wieder, weil es eines seiner Schafe ist. Er unterteilt nicht in dicke, dünne, teure und einfache Schafe – es ist einfach nur das 100. Schaf – und das ist Grund genug, es wiederzusuchen.

Natürlich gibt es in der Welt viele Ausgegrenzte. Aber ihr Ansehen beeinflusst nicht Gottes wertschätzenden Blick auf sie. Jeder ist geliebt. Und Gott wünscht sich nur eines: dass wir ihn genauso lieben. Ich persönlich stelle Gott in das Zentrum meines Lebens. Ich lebe und arbeite in seiner Abhängigkeit. An seiner Liebe kann ich mich orientieren.

Und das ist das richtige Stichwort für uns Sportbegeisterte: Stellen wir Gott in den Mittelpunkt, dann verändert sich unsere Haltung im Sport: Das Fußballspielen bedeutet mir sehr viel. Ich freue mich über die Siege und es frustriert mich, wenn wir verlieren. Aber Fußball ist zum Glück nicht alles. Wir werden viel dankbarer, wenn unser Selbstwert nicht mehr davon abhängt, ob wir gewinnen oder verlieren. Das Wichtigste ist, alles zu geben. Alles aus uns rauszuholen. Wenn es dann nicht reicht, reicht’s halt nicht. Wenn doch, ist es umso schöner! Ein von Gott unfassbar geliebter Mensch bin ich allemal.

Ich muss dabei an den ehemaligen Nationalspieler Cacau denken: Er war Profisportler, Millionenverdiener, in der engsten Auswahl der besten deutschen Spieler. Er war noch 2010 gefeierter Held bei der WM. Bei seinem Torjubel zeigte er jedoch stets nach oben: Sein vorrangiger Dank galt Gott – nicht der Mannschaft, dem Trainer, dem Passgeber – sondern Gott, weil er ihn in den Mittelpunkt stellt.
Ich wünsche dir, dass du auch erleben darfst, wie du deine Haltung im Sport zum Positiven verändern kannst, wenn du Gott ins Zentrum rückst.

Simon Köser
SRS Sportler-Bibelkreise

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