Kennst du dieses Lied?

„Sei ein lebend‘ger Fisch,

schwimme doch gegen den Strom!

Auf, und wag es frisch:

Freude und Sieg ist dein Lohn.

Nur die toten Fische schwimmen immer mit dem Strom,

lassen sich mit allen andern treiben,

haben weder Kraft noch Mut, was anderes zu tun,

wollen in der großen Masse bleiben (…)“

Vielen Christen, die aus gläubigen Elternhäusern stammen, ist dieses Kinderlied vertraut. Vor kurzem sang ich es nach sehr langer Zeit im Gottesdienst, und ich war getroffen von der Klarheit des Textes.

Während meiner Ausbildung lebte ich in Augsburg unweit des Eiskanals, einer Wildwasserstrecke für Kajakfahrer und Kanuten. Ich liebe Wasser, vor allem wenn es kalt ist. Es dauerte also nicht lange, bis ich das Paddeln anfing. Beim Kajaktraining wird auch sehr viel flussaufwärts gepaddelt. Manchmal ist die Strömung dabei so stark, dass es unmöglich ist, dagegen anzukämpfen. Dann ist es umso kostbarer, ein Kehrwasser zu finden, in dem man kurz verweilen kann. Ein solches bildet sich hinter einem Stein oder einem anderen Gegenstand, der in der Strömung steht. Dahinter formt sich eine Gegenströmung, sprich: das Wasser fließt gegen die eigentliche Fließrichtung nach “oben”. Kehrwasser eignen sich perfekt, um neue Kraft zu sammeln und um sich auf das nächste Ziel zu fokussieren. In meinem Training hatte ich ein großes Ziel: Ich wollte auf diese Weise die gesamte Jugendwildwasserstrecke gegen die Strömung und alle Hindernisse paddeln.

Wo befindest du dich auf der Wildwasserstrecke deines Lebens? Bist du mutlos, weil die Strömung zu stark ist, oder hast du das Ziel aus den Augen verloren und lässt dich bachabwärts treiben? Bist du fix und fertig, weil kein Kehrwasser in Sicht ist, um neue Kraft zu schöpfen? Verweilst du schon zu lange im Kehrwasser, weil du die Mühe scheust, gegen die Strömung zu anzukämpfen?

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir haben sicherlich viel Grund zur Dankbarkeit. Auch wenn vielleicht ein Ziel nicht erreicht worden ist. Paulus schreibt in seinem Brief an die Philipper:

„Geschwister, ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben. Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt, und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen hat.

Philipper 3.14

Egal wo du dich auf der Wildwasserstrecke befindest. Konzentriere dich allein auf das Kreuz von Jesus Christus. Frage dich nicht ständig, wie es dir in deinem geistlichen Leben geht. Stütze dich in deinem Leben nicht auf religiöse Erfahrungen, Gefühle oder deine eigene Kraft, vielmehr rühme dich allein des Kreuzes deines Herrn Jesus Christus (Gal. 6.14). Weil er starb, bist du nicht mehr an das gebunden, was diese Welt verlangt. Auf diese Weise bist du sozusagen mitgestorben für ihre Ansprüche und Forderungen. Am Kreuz richtest du dich auf das eigentliche Ziel aus. Du bekommst neue Kraft, neuen Mut – und die Freude, gegen den Strom zu schwimmen. Sein Tod ist der größte Sieg – auch für jeden Tag im kommenden Jahr!

Lukas Möhnle

SRSactionsports surf

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