Als Laborantin durfte ich im Krankenhaus mehrere Geburten miterleben. Die erste war im Sept. 79, die Mutti sagte etwas verzagt: “Das ist meine erste Geburt“. Ich versuchte, sie zu ermutigen: “Meine auch“. Zusammen haben wir uns dann „durch die Wehen gepresst“ und alle waren glücklich, als Stephanie auf der Welt war.
Dann erlebte ich sogar die Geburt von Zwillingen mit, die unglaublichen Ebenbilder der Eltern: Die Mutti klein, brünett und zierlich, Papa stämmig mit blonden Locken. Das Mädchen kam relativ flott ans Tageslicht, der Junge steckte etwas länger im Geburtskanal. Als er endlich da war, sagte die erschöpfte Mutter: “Jetzt ist aber gut.“ War es auch.
Einige Zeit später erlebte ich eine schreckliche Situation: Reanimation mit 4 Fingern. Die Frau bekam während der Geburt Panik und der Geburtskanal „machte dicht“. Ich musste eine Blutgasanalyse durchführen um den Sauerstoffgehalt zu messen. Das Kind war leider nicht mehr zu retten. Wir weinten alle.
Und immer wieder ist jedes Kind ein Wunder, das wir im Himmel wiedersehen werden – auch die, die nicht bis zur Geburt leben dürfen.
Als unser Fohlen zur Welt kam, war gerade der PC in unserm Büro abgeschmiert. Ich ging in den Stall und wollte mal nachsehen, was aus den verheißungsvollen „Harztropfen“, die die baldige Geburt ankündigen, geworden war, da lag im Schatten der Box ein schwarzes Bündel, rappelte sich hoch und lief prompt gegen die Boxenwand.
Er wackelte etwas planlos in der Box herum und fand die Milchquelle erst nicht. Da schob ich ihm meine Hand ins Mäulchen und zog ihn zur Mutti hin. „Leckere Mutti.“
Die großartigste Geburt aller Zeiten aber war die des Mensch gewordenen Schöpfers von Himmel und Erde. Auch Jesus kam in einem Stall zur Welt, aber wohl nicht so sauber und komfortabel wie unsere Stute und ihr Söhnchen Iltschi. Schmuddeliges Stroh und viel Lärm. Nix von Romantik auf den Feldern in Israel.
Statt Ochs und Esel wohl mehr Esel und Kamele. Denn in der Herberge war keine Platz mehr, so mussten sich Josef und Maria mit einem Stall begnügen, denn die Wehen hatten eingesetzt und es gab keine Zeit mehr zu verlieren. Eine junge Frau, die keine Ahnung vom Kinderkriegen hatte, zumindest nicht vom eigenen. Ein mühevoller Start aus dem herrlichen Himmel auf die düstere Erde. Aber das war es wert – für die ganze Menschheit!
„Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran. Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Gasthaus keinen Platz für sie gab.“ Lukasevangelium, Kapitel 2, Verse 6-7
An dieser Geburt sollten wir nicht vorbei gehen.
©Elke Allaert ptl
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