Was für ein Jahr 2017!  Ein Jahr deines und meines Lebens. Und für jeden Menschen wieder anders. Für den einen das „große Halleluja“, für den anderen vielleicht ein heimliches „Vergiss´ es“. Nicht jedes Jahr kann gleich verlaufen. Weil wir denken können, neigen wir dazu, an dem, was nicht so super war, hängen zu bleiben. Dazu zählen alle schlechten Erfahrungen und inneren Verletzungen, die man sich durch sich selbst oder andere zugezogen hat. Auch die Phasen von Müdigkeit und Lustlosigkeit haben die Eigenschaft, sich festzusetzen.

Dann ist es gerade am Ende der Tage eines Jahres gut zu wissen, dass es nicht Gottes Art ist, uns unsere manchmal nur vermeintliche Unfähigkeit und unser Versagen nachzutragen. Seine Art ist es, alles neu zu machen. Und die Ereignisse von 2017 waren ja auch alle an ihm vorübergegangen: die wundervollen, das einmalige Erlebnis, die genialen Platzierungen, die Treue Gottes in schwieriger Situation, die uns bewegende Dankbarkeit Jesus gegenüber. Wir spürten: Er ist an unserem Weiterkommen interessiert und seine Planungen sind überlegen.

Und wenn wir es heute nicht so sehen können, Runterziehendes überwiegen will? Dann sollten wir wissen: Ist es nicht überhaupt ein Geschenk, sich körperlich bewegen zu können? Ist das nicht ein Vorrecht in Anbetracht vieler schwerer Krankheitsnöte? Ist das nicht etwas Positives, in einem verlorenen Spiel gut gespielt zu haben? Oder überhaupt dabei sein zu können? Ist es nicht ein Vorrecht, mit Jesus unterwegs zu sein und über den Sport bei anderen Menschen auch ein Stück Respekt durch die gebrachte Leistung zu genießen? Es lohnt sich, diese Liste zu ergänzen.

Selbst die Großen im Sport zeichnet aus, dass sie es nach der größten Niederlage mit Überzeugung von neuem probieren. Die beiden bekanntesten Rennfahrer der Vorkriegszeit waren Rudolf Caracciola und Bernd Rosemeyer. Letzterer, weil er „kometenhaft“ aufgestiegen und mit Auto Union Europameister geworden ist. Seine Unbeschwertheit und sein rasanter Fahrstil haben die Herzen erobert. Aber der andere musste richtig tief durch. Bei einem Trainingssturz in Monaco wurde sein rechter Oberschenkelhals zertrümmert – und wurde nie wieder richtig fest! Wir sprechen von der Zeit 1933. Monatelanges Gipskorsett. Dann unter Schmerzen das Comeback. Die Schmerzen blieben alle folgenden Jahre. Caracciola wurde unter diesen Umständen im Mercedes dreimal Europameister (die heutige Weltmeisterschaft der Formel 1). Und der bedeutendste Rennfahrer der zwanziger und dreißiger Jahre.

Gott möchte noch etwas wieder neu werden lassen, was vielleicht schon einmal vermehrt da war: Die Freude an ihm, seiner Führung nach seinem Willen und seinem Plan. Es ist gut, sich das gerade jetzt am Ende eines Jahres wieder vor Augen zu führen. Die Freude, überhaupt Christ zu sein und so viele Vorrechte genießen zu dürfen. Auch, dass wir nicht verdammt sind, am alten Misslichen hängen zu bleiben. Aber auch das so Tolle in diesem Jahr nicht als Anspruch für das nächste zu zementieren.

Wie immer es unserer Psyche gehen mag: Wir sollten dafür sorgen, dass sie sich erneut an Gottes Wort ausrichten kann, sich beim Lesen erholt und erfreut und durch den Heiligen Geist „Lust aufs neue Jahr“ erhält. Es ist die Art Gottes, uns stets eine neue Chance zu geben. Sie zu nutzen macht das Leben spannend.

„Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!“
Offenbarung 21, 5a

Helmfried Riecker

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