Als Fußballschiedsrichter erlebt man Spiele ganz verschiedener Art. In einigen Partien geht es hoch her, auf einen Zweikampf folgt der nächste, die Emotionen kochen hoch. Gelegentlich provozieren sich Spieler gegenseitig und getroffene Entscheidungen des Schiedsrichters werden kritisch „hinterfragt“. Nicht immer der Sport, den man sich wünscht.

Dennoch haben solche Matches Vorteile. Es fällt mir leicht, die Spannung hochzuhalten und aufmerksam zu bleiben. In anderen Spielen geschieht über 90 Minuten gefühlt gar nichts. Ich mache den Anpfiff, pfeife ein paar Fouls und pfeife wieder ab. Das war‘s. Während das Spiel so vor sich „hinplätschert“, schweifen die Gedanken ab: Zum nächsten Urlaub, zur Sportandacht, die ich noch schreiben soll, oder ich „summe im Kopf“ ein Lied vor mich hin – Mangel an Konzentration. Das Problem: Es ist ungünstig, sich als Schiedsrichter eine Pause zu gönnen. Man kann 89 Minuten ein Spiel hervorragend leiten und sich mit einer einzigen „falschen“ Entscheidung zur „schlechtesten Pfeife des Jahrhunderts“ küren.

Worauf richte ich mich also aus, damit das nicht passiert? Wie bleibe ich „am Ball“? Sowohl im Sport als auch geistlich? Der zweite Brief des Petrus befasst sich stark mit dem Thema „Irrlehren“, aber auch damit, was mich ablenken lässt. Dem entgegen stellt er die Herrlichkeit Jesu und die tiefe Zuversicht des Christen.

Weil ihr das alles (die Wiederkunft Jesu, das Gericht, den neuen Himmel und die neue Erde) erwartet, liebe Geschwister, setzt alles daran, dass ihr rein und tadellos und innerlich im Frieden vor euren Herrn hintreten könnt. Nehmt vielmehr in der Gnade zu und lernt unseren Herrn und Retter Jesus Christus immer besser kennen. Ihm gehört alle Herrlichkeit und Ehre, schon jetzt und auch in alle Ewigkeit! Amen.“ 2. Petrus 3, 14+18

Petrus rät dazu, in der Gnade zuzunehmen. Also das Opfer und das Leben, das Christus brachte, tiefer zu verstehen. Seine These ist: Wenn ich Jesus besser kennenlerne und erfahre, dass ich bereits durch ihn alles geschenkt bekommen habe, verändert sich meine Einstellung dahin, dass ich ihm mit allem Ehre machen möchte. Meine neue Motivation ist Freude und Dankbarkeit. Mein Ziel wird viel stärker darauf ausgerichtet sein, „rein“ vor ihm dazustehen und mich weniger ablenken zu lassen. Gleichzeitig darf ich die tiefe Gewissheit haben, dass unser Vater im Himmel unsere Ausrutscher vergibt, ja sogar bereits vergeben hat. Hier reagiert Gott gütiger als Zuschauer und Spieler bei einer schlechten Schiedsrichterentscheidung.

Sportlich gesehen hilft es mir also, meine Gedanken voll auf das Spiel auszurichten und die Situationen aufmerksam zu verfolgen. Und mich gleichzeitig durch Jesu Gnade erfüllen zu lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das auch meinem Sport hilft. Nur in diesem Vertrauen sehe ich die Notwendigkeit, alles zu geben und mich von möglichen Fehlern nicht aufhalten zu lassen. Freude kommt auf! Bleib dran!

Jakob Pfeifer

SRSkommunikation

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