Die „bedingungslose Treue“ Josefs

Die letzten Tage hat mich die Geschichte Josefs wieder neu begeistert und ermutigt. Diesmal unter dem Aspekt seiner „bedingungslosen Treue“ gegenüber Gott. Es war für mich erstaunlich zu sehen, wie dieser junge Mann 13 Jahre seines Lebens als Sklave und Gefangener, in einem fremden Land, einer fremden Kultur und unter fremden Göttern durchlebte, ohne dabei seinen Glauben über Bord zu werfen. Seine Umstände waren wirklich herausfordernd und das nur, weil seine Brüder ihm Unrecht getan haben. Dennoch wandte sich Josef nicht enttäuscht von Gott ab, oder wurde bitter über seinem Leben.

Neigen wir nicht gerade dann dazu, wenn unsere Erwartungen in unserem Leben nicht erfüllt werden, enttäuscht und trotzig gegenüber Gott zu reagieren? Wenn die Leistung im Sport nicht mehr stimmt, wir uns verletzen, keinen neuen Verein mehr finden oder der Trainer unsere Teamkollegen vorzieht? Wir stellen uns die Frage, warum Gott das in unserem Leben zulässt und machen ihm Vorwürfe. Manche wenden sich sogar enttäuscht von Gott ab, da er ihre Erwartungen nicht erfüllt hat.

Bei Josef war das nicht so. Er blieb dabei. Was also glaubte dieser Josef, dass er sich in den schwersten Zeiten seines Lebens nicht von Gott abwendete? Auf welchem Fundament war sein Glaube gegründet, dass er nicht bitter wurde oder verzagte? Dazu sind mir 3 Grundüberzeugungen seines Glaubens aufgefallen, die in der Bibel fest verankert sind und die seiner Treue gegenüber Gott zugrunde lagen.

  1. Josef war ein Mann, der Gott fürchtete.

Diese Beobachtung ist in 1. Mose 39 nachzulesen. Als Potifars Frau ihn zum Ehebruch verführen wollte, floh Josef mit der Begründung: „Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen?“ Josefs Reaktion beschreibt nach Sprüche 16,6b einen gottesfürchtigen Menschen. Denn „durch die Furcht des Herrn weicht man vom Bösen.“ Anstatt zu sagen, dass jetzt eh alles egal ist und voller Frust sich gegen Gottes Gebote zu stellen, hielt er sich vom Bösen fern. Seine Treue war nicht an Umstände gebunden, sondern eine „bedingungslose“ Entscheidung.

  1. Josef war ein Mann, der überzeugt war, dass Gott jeden Umstand in seinem Leben kontrolliert, lenkt und leitet.

Ein weiterer Grund, warum Josef nicht eines Tages die „Flinte ins Korn“ warf, hing mit seinem festen Vertrauen auf Gottes Souveränität zusammen. In Sprüche 16,9 lesen wir: „Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seinen Schritt.“ Davon war Josef absolut überzeugt, sogar durch Schwierigkeiten und das Unrecht anderer Menschen hindurch. Deshalb sagte Josef, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab. „Und nun nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott“ (1.Mose 45,8). Er war gewiss, dass Gottes großer Plan durch nichts in seinem Leben durchkreuzt werden kann.

  1. Josef glaubte, dass alle Dinge ihm zum Besten dienen.

Er war überzeugt, dass Gott ihn nicht willkürlich führt, sondern zum Guten. Dies wird bei einer weiteren Begegnung mit seinen Brüdern deutlich: „Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt, Gott aber hatte beabsichtigt, es zum Guten zu wenden, um zu tun, wie es an diesem Tag ist, ein großes Volk am Leben zu erhalten“ (1.Mose 50,20). Die Bibel verspricht auch uns, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken…“ (Röm 8,28) und Gott uns „nichts Gutes vorenthält“ (Psalm 84,12). Er gibt uns nicht immer was wir für „gut“ erachten oder erwarten, aber sicher, was wirklich „gut“ für uns ist. Das zählt für all unsere Höhen und Tiefen. Nichts davon wird aufs große Ganze bedeutungslos sein. Vertrauen wir Gott!

Dieses Glaubensfundament ist wirklich krisenfest. Möge Gott es schenken, dass auch wir immer mehr nach Josefs Vorbild glauben und an diesen Versprechen festhalten.

Gottes Segen!

Manuel Bühler

SRS Sportmentor

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