Ich bin gelernte Bauzeichnerin und habe Bauwesen studiert. 4 Jahre arbeitete ich in einem Ingenieurbüro im Bereich Straßenbau, bis ich schließlich wegen Überforderung es hin schmiss und meine Ausbildung zur Reken Reitlehrerin machte. Gut 10 Jahre arbeitete ich als selbstständige Reitlehrerin. Die Rückkehr zum Bau gelang mir schließlich mit einer Anstellung als Bauzeichnerin und über verschiedene Stationen bin ich nun in einem Ingenieurbüro tätig, welches sich mit der Begutachtung und Instandsetzung von historischen Bauwerken beschäftigt.

Mit meinem Mann lebe ich im Raum Fulda. Mit etwa 12 Jahren habe ich, als unbeliebtes Anhängsel meiner großen Schwester, mit dem Reiten angefangen. Allerdings mit eher mäßigem Erfolg und immer mit Angst als ständigem Begleiter. Nach einigen Jahren Pause bekam ich eine Reitbeteiligung auf dem Norweger Polly und wurde mit ihm zum Feld-Wald-Wiesen-Reiter. Mein erstes Pferd kaufte ich mir als Absetzer kurz vor Beginn meines Studiums. Mein zweites Pferd ist eine Tinker-Stute, die nun schon etwa 27 Jahre in meinem Besitz ist.

Ich komme aus einer katholischen Gegend und habe die „katholische Grundausbildung“ bekommen. Einen besonderen Stellenwert hat Kirche bei uns aber nie gehabt. Der „liebe Gott“ war aber immer für mich präsent und ich habe mich abends des öfteren bei ihm gemeldet. Jesus und seine Bedeutung für mich, bekam erst später eine ganz neue Dimension.

Ich war schon einige Zeit bei SRS aktiv und so nahm ich auch an einem Wanderritt zusammen mit meiner Stute Eireen über Ostern teil. Wir waren zu der Zeit schon das älteste Pärchen in der Gruppe. Unter Ulis Führung erlebte ich schöne Ritte mit der bunt gewürfelten Truppe. An verschiedenen Stationen wurde genauer beleuchtet, was an Karfreitag und Ostern passiert ist und was das eigentlich bedeutet. Natürlich kannte ich die Geschichte, aber der Kern ist irgendwie nie zu mir duchgedrungen.
Eine dieser Stationen war eine Erdhöhle im Wald. Wir standen mit unseren Pferden zwischen den Bäumen davor und warteten, dass wir einzeln zu Ilka hinein gehen konnten. Dort ließ sie uns eines dieser Glaubenskärtchen verdeckt auswählen und sprach einen Segen. Bei meinem Kärtchen ging es darum, in Vertrauen zu Gott sein Leben anzupacken. Das Vertrauen darauf, dass er mich nie fallen lässt, ist grundlegend für mich in meiner Beziehung zu Gott geworden. Besonders weil ich wie der ungläubige Thomas ticke, ständig nachfrage und auch zweifle. Aber das eigentlich Wichtige passierte mit mir, als ich vor der Höhle stand und wartete:
Ich konnte, an mein Pony gelehnt, in diese Höhle schauen, und am Boden gab es darin eine flache, vielleicht 10 cm hohe Steinbank, so breit, dass ein Mensch dort liegen kann. So könnte das Grab ausgesehen haben, in dem Jesus gebettet war. Und da fuhr es wie ein Blitz in mich:
Vor über 2000 Jahren hat Jesus an MICH gedacht und ist, um MICH von meinen Sünden zu retten, am Kreuz gestorben.

Wie auch Johannes 3,16 beschreibt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

Was hat sich für mich dadurch geändert? Ich bin geduldiger gegenüber anderen Menschen geworden. Denn Jesus starb für mich wie für sie. Ich kann sehr bissig werden, also versuche ich mich im Zaum zu halten. Wenn mir das gar nicht gelingt, dann gehe ich, am besten ohne ein Wort, weg.

Ich bin dankbar und versuche das auszudrücken, indem ich dieses gewaltige Geschenk Gottes vorbehaltlos annehme und darauf vertraue, dass Gott mich liebt wie ich bin, mich nie fallen lässt, auch wenn ich immer und immer wieder Zweifel habe, mich mit manchmal sehr mäßigem Erfolg darum bemühe, mein Leben in allen Bereichen auf ihn auszurichten. Und immer wieder in meine alten Muster zurückfalle.

Ich will von ihm und diesem Geschenk erzählen, andere mit ihm bekannt machen. Sie durch mein Beispiel neugierig machen auf diese Beziehung, die mir mein Leben so sehr erleichtert und Frieden in mein Herz bringt.

Tamara Ebert (Mitglied im Leitungsteam von SRSpferdesport)

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