Manche Bibelstellen sind auf Anhieb so glasklar, dass man sie nur noch testen muss:

„1 Am wichtigsten ist, dass die Gemeinde beständig im Gebet bleibt. Betet für alle Menschen; bringt eure Bitten, Wünsche, eure Anliegen und euren Dank für sie vor Gott. 2 Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber. 3 So soll es sein, und so gefällt es Gott, unserem Retter. 4 Denn er will, dass alle Menschen gerettet werden und seine Wahrheit erkennen. 5 Es gibt nur einen einzigen Gott und nur einen Einzigen, der zwischen Gott und den Menschen vermittelt und Frieden schafft. Das ist der Mensch Jesus Christus. 6 Er hat sein Leben als Lösegeld hingegeben, um uns alle aus der Gewalt des Bösen zu befreien. Diese Botschaft soll nun verkündet werden, denn die Zeit, die Gott festgelegt hat, ist gekommen.“

Ein 4faches “alle” finden wir in diesem Bibeltext aus 1. Timotheus 2:

  • Betet für alle Menschen
  • Besonders für alle, die Verantwortung tragen
  • Dass alle Menschen gerettet werden
  • Dass alle Menschen durch Jesus aus der Gewalt des Bösen befreit werden

Wir dürfen, ja sollen sogar für alle Menschen beten, damit wir “in Ruhe und Frieden” leben können und damit alle Menschen gerettet werden. Gilt das dann nicht auch für den Sport? Es stellen sich mir einige Fragen:

  • Ist es mir wichtig, für meine nette Mitspielerin zu beten?
  • Ist es mir wichtig, für meine nicht so nette Mitspielerin zu beten?
  • Ist es mir wichtig, für meinen Mitspieler zu beten, der gerade besser ist als ich und nun auf meiner Position spielt und mir gefühlt “meinen Platz” wegnimmt?
  • Ist es mir wichtig, für meinen Trainer zu beten – auch wenn ich dessen Entscheidungen gerade nicht verstehe?
  • Ist es mir wichtig, für Schiedsrichter zu beten?
  • Ist es mir wichtig, für Funktionäre und Vereinspräsidenten zu beten, auch wenn ich mich als ganz “sport-unpolitisch” empfinde?

Der Text aus dem ersten Timotheus-Brief fordert uns auf, auch mitten im Sport zu beten. Und nicht nur für meine persönlichen Bedürfnisse und Anliegen und für geniale Möglichkeiten, Gott im Sport zu ehren. Wir dürfen, sollen auch für andere in unserer Sportart beten, für andere aus meiner Mannschaft, den Gegner, den Schiedsrichter.

Eine Profisportlerin hatte es vorletztes Wochenende mal probiert, trotz ihrer Enttäuschung und ihres Schmerzes für die Teamkameradin zu beten, die nun auf ihrer Position spielen sollte. Nach einigem Ringen kam Friede in ihr Herz, die Einstellung zur Teamkameradin änderte sich, sie konnte loslassen. Dann wurde sie spannenderweise doch noch eingewechselt. Und nun kann sie auch ohne jeden Groll dafür beten, dass die Mitspielerin Jesus Christus persönlich kennenlernt.

Frank und Bettina Schellenberger

SRS Vorstand / SRS Sportmentorin

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