Dieser Begriff braucht weder Erklärung noch Definition. Wir kennen Ärger. Es gibt ihn in vielen Lebenssituationen.

Natürlich kennen wir den Ärger über das knapp verlorene Spiel. Ein dummer Fehler bereits in der Nachspielzeit hat alle Anstrengungen zerstört. Es steht plötzlich 1:0 gegen uns. Dabei hätte ein Unentschieden gereicht. Aber nein, wieder verloren. Und dabei ist noch ärgerlicher, es gab sogar die Chance auf den Ausgleich. Aber leider galt die alte Fußballweisheit: Knapp daneben ist auch vorbei.

Es gibt noch mehr Ärger. Ich kenne den Blitzer stadtauswärts, halte mich immer an die Geschwindigkeit, auch wenn die 30 km/h noch so dumm sind. Einmal nur gepennt und 7 km/h zu schnell, einfach ärgerlich. Für die Kids in der Schule gibt es auch viel Grund zum Ärgern. Nur ein dämlicher Punkt hat gefehlt, und es wäre die bessere Note gewesen.

Und dann gibt es noch den Ärger über mich selber. Das ist erst vor kurzem so passiert. Ich mache einen Spaß, alle lachen, nur eine Person ärgert sich über mich. Ich hätte mir den Kommentar sparen können. Aber ich wollte auch mal cool rüberkommen. Leider habe ich nur Schaden angerichtet und die Person verletzt. Ich habe mich über mich selber sehr geärgert.

Aber was macht man mit Ärger, der nun mal ständig vorkommen kann? Gibt es ein Gegenteil von Ärger? Oder gibt es eine Möglichkeit, Ärger zu überwinden? Bei meinen Nachforschungen habe ich 50 Begriffe entdeckt, die man als Gegenteil von Ärger ansehen kann. Ich bin bei einer Sache hängengeblieben: Ich habe in der Bibel nachgesehen. Ein Buch mit vielen guten Ratschlägen sind die Psalmen. Das sind eigentlich Lieder und Gebete von Menschen, die Gott selber erlebt haben. Sie schreiben auch von Dingen, die nicht so schön sind. Sie kennen den Ärger, der im Leben immer wieder aufkommen kann.

Der Psalm 34 stammt von David, der das Leben von allen Seiten kannte: U.a. nämlich wunderschöne Erlebnisse genauso wie ganz bittere Erfahrungen. In diesem Psalm treffen wir auf seine Meinung und entdecken eine interessante Lösung:

Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude. Psalm 34,6

Zunächst ist wichtig, auf wen es zu sehen gilt. Das ist bei David eindeutig. Er hatte ein sehr intensives Verhältnis zu seinem Gott. Andere beschrieben ihn als „einen Mann nach dem Herzen Gottes.“ Dieser Blick auf Gott, diese Orientierung, dieses Geprägtsein durch Gott ist Grundlage für die Erfahrung, die David uns weitergibt. Das  Ergebnis seiner Haltung ist Freude. Diese Freude meint nicht nur ein gutes Gefühl, sondern eine Ausstrahlung, die sichtbar ist. Es ist eine dankbare und tiefe Zufriedenheit.

Nicht jeder Ärger ist einfach mit Freude zu löschen. Ärger kann man oft nicht verhindern. Aber er darf mich nicht beherrschen. Ich durfte es erleben, dass man dem Ärger mit Freude begegnen kann, Freude aus einem dankbaren Herzen.

Michael Zimmermann

SRSfußballschule

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