Beim „Pilgern mit dem Pferd“ geht es darum raus aus dem Alltag und rein in die Stille und zur Erholung zu kommen. Und wer oder was wäre da besser geeignet als das Pferd!? Durch Pferde schaltet man ganz automatisch einen Gang runter und nimmt vieles anders wahr. So manches wird durch sie gesehen, gefühlt, gehört, …, was man ohne sie nicht wahrgenommen hätte. Und auf der anderen Seite werden viele bis dahin wichtige Dinge zur Nebensache.

Man ist den ganzen Tag bei den Pferden und mit ihnen unterwegs. Immer wieder wird kurz an-/ und innegehalten um auf Gottes Wort in vielfältigster Weise zu hören.

Doch nicht nur die Gemeinschaft mit den Pferden ist wichtig, sondern auch die Gemeinschaft untereinander. So gibt es zum Ankommen und „Abschiednehmen vom Alltag“ am ersten Abend ein kleines Agapemahl.

Es ist sehr eindrücklich, dass nicht nur Pferde ihren Beitrag „leisten“, sondern auch durch viele „Kleinigkeiten“, wie z. B. die Fladen fürs Agapemahl am Feuer gebacken, diese Pilgertage so besonders werden.

Vor kurzem habe ich den Satz gehört: „Erleben ist das neue Besitzen“. Das trifft es voll auf den Punkt. Nicht mehr, dass was man kauft – weil man sich heutzutage fast alles kaufen kann -, sondern das, was man erlebt, und von dem, wovon man berührt wird, das ist Reichtum.

Jesus ist da ein großes Vorbild. Er ist mit seinen Jüngern umhergezogen, hat mit ihnen sein Leben geteilt. Sie konnten ihn live erleben und wurden nicht nur einmal von seiner Person und seinen Taten berührt. Jesus hätte sich alles mit Geld kaufen können, aber es ging ihn um den „wahren Reichtum“. Er hätte auch nur mit „hochtheologischen“ Vorträgen die Leute überzeugen können, aber er wollte die Menschen da abholen, wo sie standen.

Mitten in den Alltag hat er reingesprochen und hat ihnen Gemeinschaft gegeben.

So, das war mal ein kleiner Einblick. Auf Grund von Corona konnte es letztes und dieses Jahr leider nicht stattfinden. Dafür fand dieses Jahr ein „Pilgern für Groß und Klein“ statt. Immer ein Haushalt konnte mit einem Pferd und einer Begleitperson eine kleine Runde mit „Entdeckungs-stationen“ auf die „Reise“ gehen. Das kam sehr gut an, sodass dieses im Spätherbst nochmals mit einem anderen Thema geplant ist.

~Brigitte Karl

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