Mittwoch, 20. September. Ich schalte morgens meinen Computer ein, um meine E-Mails abzurufen. Und direkt auf der Startseite meines E-Mail Accounts lese ich diese Schlagzeile: „Daniel Baier vom FC Augsburg sorgt mit obszöner Geste für Skandal im Spiel gegen RB Leipzig“. Der Spieler hatte in der Schlussphase des Bundesliga-Spiels RB Leipzig Trainer Ralph Hasenhüttl massiv beleidigt.

Ich möchte mich hier nicht dazu hinreißen lassen diese Aktion zu beurteilen, genau so wenig möchte ich Daniel Baier verurteilen. Aber die nachgeschobene Erklärung „Das ist Fußball, da sind Emotionen drin…Nach dem Spiel ist so was in der Regel vergessen,“ ist mir ein bisschen zu wenig. Emotionen gehören im Sport dazu, da hat Daniel Baier sicherlich Recht, das kennen wir alle. Aber trotz aller Emotionen ist es wichtig, dass wir verbindliche Werte haben. Einer dieser Werte ist grenzenloser Respekt. Dafür tritt SRS unter anderem mit der Werteoffensive ein.

Für Hitzköpfe
Im Sport kann Respekt besonders schwierig sein, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt oder wenn man über die eigene Leistung frustriert ist und vom Gegner vorgeführt wird. Deshalb braucht die Welt des Sports Vorbilder, die grenzenlosen Respekt vorleben. Jesus ruft uns dazu auf, Vorbilder zu sein.

„Unsere Liebe darf sich nicht in Worten und schönen Reden erschöpfen; sie muss sich durch unser Tun als echt und wahr erweisen.
1. Johannes 3, 18

Ich merke immer wieder, wie sehr mich dieser Vers herausfordert. Wie schnell komme ich an dieser Stelle an meine Grenzen. Im Sport, aber auch abseits des Sports. Überall da, wo ich mich ungerecht behandelt fühle. Da wo ich mich anderen gegenüber im Recht fühle, ja wo ich mich ihnen gegenüber sogar überlegen fühle. Da kann ich ganz schnell mal lospoltern und es geht mir schnell ein Wort über die Lippen, das ich hinterher bereue. Ich bin ein echter Hitzkopf. Aber damit kann ich mich nicht entschuldigen. Das wäre genauso wenig wie die Aussage von Daniel Baier im Interview nach dem Spiel.

Situationsgerecht
Wie gut, dass Jesus auch für Hitzköpfe gestorben ist. Jesus kann und er will mich verändern. Ich muss nicht bleiben wie ich bin, ich muss kein Hitzkopf bleiben. Gerade in diesen herausfordernden Situationen, in denen ich in der Gefahr stehe, wieder jegliches gute Benehmen über Bord zu werfen und einfach los zu poltern, erlebe ich immer wieder, dass mir die Tür zu Jesus besonders weit offen steht. Jesus ist an meiner Seite, er will mir in dieser Situation helfen, ein gutes Vorbild zu sein, es wird, wenn ich ihm die Führung überlasse.

Ich weiß nicht wie dein Charakter ist. Vielleicht bist du ein stiller Vertreter und hast wenig Probleme damit, deine Emotionen zu kontrollieren. Vielleicht bist du aber auch wie ich ein Hitzkopf und polterst schnell mal los, frei nach dem Motto: „Erst reden und dann denken.“ Wenn du solch ein Typ bist, dann bitte Jesus jeden Tag neu darum, dass er dich den Tag über begleitet und dass er dir in den Situationen zur Seite steht und dich zügelt, die für dich sonst gefährlich werden können.

Halte jeweils am Tag mal kurz inne und mache dir bewusst, dass du nicht alleine unterwegs bist. Jesus ist an deiner Seite. Es klingt vielleicht blöd: Aber du kannst dir zu jeder vollen Stunde einen Wecker stellen. Atme dann einmal tief ein und aus und lasse ganz bewusst alle schlechten Einflüsse raus und nimm dafür die Liebe Gottes auf.

Die Welt um uns herum braucht Vorbilder. Lasst uns als Christen Vorbilder sein, damit Gottes Liebe durch uns hindurch leuchten kann.

Stefan Rapp
Bereich SRSgemeinde

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