Dieser Spruch beschäftigte mich intensiv in den letzten Monaten. Abgeleitet vom herkömmlichen Spruch „Thank God, it‘s Friday“, hat er im Gegensatz zu jenem etwas sehr Außergewöhnliches und Spannendes. Bei letzterem Spruch sind die Intentionen dahinter ja schon etwas leichter nachzuvollziehen. „Gott sei Dank ist es Freitag“. Die Arbeit ist vorbei, all der Druck und die erschwerenden Aufgaben des Alltags sind vorbei, nun kann ich wieder leben. Zumindest für 2 ½ Tage.

So ähnlich erging es mir die letzten Jahre auch. Ich spiele nun seit mehr als 14 Jahren Fußball. Anfangs natürlich nur zum Spaß. Jedoch entwickelte es sich im Laufe dieser Jahre zu einem zeitaufwändigen Hobby, bis hin zu einem Vollzeitjob. Eigentlich genau das, was ich mir immer erträumt hatte: Das Hobby zum Job machen. Allerdings spiele ich nicht Champions League, sondern „nur“ Regionalliga. Und das ist im deutschen Fußball die Schwelle zwischen Amateur und Profi. Man verdient zwar meistens genug, um sich einigermaßen zu versorgen, schafft als junger Spieler jedoch nicht den Sprung in die höherklassigen Ligen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, bis zum Karriereende in der Regionalliga zu spielen.

Und jetzt?
Aber was macht man nach einer mittelmäßigen Karriere mit 35 Jahren? Wieder von vorne anfangen? Eine Ausbildung oder ein Studium starten? Um auf den Punkt zu kommen: Ich hatte einen hohen Zeitaufwand, jedoch wenig Zukunft. Und dies demotivierte mich. Umso mehr hat mich dieser Spruch fasziniert. Man muss sich etwas länger damit auseinandersetzen und überlegen, was diese Aussage überhaupt über den bisher praktizierten Lebensstil aussagt:

Bin ich immer noch motiviert, die Herausforderungen anzunehmen und geduldig an den kurzfristigen Zielen zu arbeiten, um meine langfristigen Ziele zu erreichen? Freue ich mich überhaupt, in eine neue Woche zu starten und demütig die kleinen Aufgaben des Alltags zu erfüllen? Bin ich überhaupt noch bereit, diesen Aufwand für den momentanen und letztendlichen Ertrag zu betreiben?

Beispielhaft
Die Antwort, die Gott mir auf diese Fragen gab, offenbarte sich mir bei einem unserer monatlichen Sportlergottesdienste. Der brasilianische Ex-Profi Mineiro berichtete, wie Gott in seinem Leben wirkte. Er spielte Fußball, so wie ich. Er praktizierte es jahrelang mit hohem Aufwand, jedoch nur in der Regionalliga Brasiliens, für wenig Geld und wenig Zukunft. Auch seine körperlichen Voraussetzungen, ähnlich wie bei mir, gaben ihm nur wenig Gründe auf einen Sprung in die höheren Ligen zu hoffen. Wie ging er damit um?

Mineiro hatte eins: Vertrauen. Ein unerschütterliches Vertrauen, dass Gott einen großen Plan mit ihm hat. Welchen genau, wusste er nicht. Er wusste nur, dass er jede Woche neu an sich arbeiten sollte. An seinen fußballerischen Fähigkeiten. An seiner Beziehung zu Gott. An den vielen kleinen Aufgaben, die sich ihm in seinem Alltag entgegen stellten. Und das jeden Montag aufs Neue.

Mit 28 Jahren erfüllte sich dann sein Traum. Er schaffte es in die brasilianische Profi-Liga. Danach nach Europa (unter anderem zu Vereinen wie dem FC Chelsea, Schalke 04 und Hertha BSC Berlin) und zu guter Letzt krönten etliche Einsätze in der großen brasilianischen Nationalmannschaft seine Karriere.

Doch was man seinen Worten ganz einfach entnehmen konnte, war, dass er dies nicht schaffte aufgrund seiner unglaublichen Selbstdisziplin, einem teuren Motivationscoach oder aufgrund der Liebe zum Fußball. Sondern er holte sich diese Hoffnung und dieses Vertrauen aus seiner Beziehung zu Jesus. Er wuchs Tag für Tag in der Beziehung zu Jesus und wurde dadurch demütig. Demütig genug, um an den oft kleinen und unbedeutenden Aufgaben zu arbeiten, um für die großen und wichtigen Aufgaben, die er nach seinem großen Sprung zu bewältigen hatte, bereit zu sein.

Und genau das lehrt uns auch das Wort Gottes:

„Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit
werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.“ Galater 6,9

So lasst uns Gott danken für jeden Wochenstart, in dem wir immer wieder auf‘s Neue an unserer Beziehung zu Jesus und an unseren kleinen und großen Herausforderungen im Alltag arbeiten dürfen.

„Thank God, it´s Monday“

Lucas
SRSjüngerschaftstraining

Sportandacht 46/2016

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