Was soll man dazu noch sagen? Mich machen die letzten Vorfälle im Fußball traurig, sehr nachdenklich und sprachlos. Auf den Tribünen der Stadien werden Plakate mit übelsten Beschimpfungen und sogar Todeswünschen für den Gegner hochgehalten. Immer wieder werden Schlagstöcke, Kampfhandschuhe und Vermummungsmasken bei Durchsuchungen sichergestellt. Fans werden mit Flaschen und Steinen auf dem Weg zum Stadion beworfen. Familien überlegen sich mehrfach, ob ein Stadionbesuch überhaupt noch sicher ist.

Warum? Was hat das alles mit Sport zu tun?
In meinen Augen nichts. Dennoch habe ich für mich eine Erklärung, die ich von meinen Trainings als Antigewalttrainer ableiten kann. Die Jugendlichen, die zu diesen Trainings kommen, haben schon einige Schlägereien hinter sich und sind dort nicht freiwillig. Sie haben dies vom Jugendrichter als Auflage erhalten, da sie ansonsten ins Gefängnis müssten.

Obwohl diese Jugendlichen alle sehr unterschiedlich sind, stellt sich nach nur wenigen Treffen heraus, dass sie eins gemeinsam haben: Einen großen Mangel nach Liebe und Anerkennung.

Allein Sätze wie: „Ich mag dich, du bist toll und wertvoll“ sind etwas, was sie in der Vergangenheit nur selten oder sogar noch nie gehört haben. Die Schlägereien auf der Straße sind etwas für sie, was ihnen vor falschen Freunden Anerkennung und Lob bringt. Sie verteidigen mit ihren Fäusten gewisse Wertvorstellungen, z.B. von Familie. Leider sind diese im wahren  Leben nur eine Seifenblase, da ihre Familien oft nur aus einem kaputten Scherbenhaufen bestehen. Leider sind dies keine Einzelfälle.

Und jetzt?
Alles was wir in unserem Leben erleben, hinterlässt Spuren. Und gerade Eltern unterschätzen die Macht des Satzes: „Ich liebe dich!“ Dieser so kleine Satz geht manchen schwer über die Lippen, aber im Herzen eines Menschen ändert er alles. Einen ähnlichen Mangel erleben wir immer häufiger in und um Fußballstadien. All die schlimmen Ereignisse sind laute Schreie nach Liebe und Anerkennung. Doch wer kann ihnen das in einer Welt geben, die immer unpersönlicher wird? Jesus hält uns den Spiegel vor und zeigt uns, wer wir sind. Wir sind Gottes Kinder und unendlich geliebt. Allein das zu wissen verändert Leben und schenkt eine ganz neue Perspektive, die nur Gott allein geben kann.

„Auch wenn ich nicht bei euch bleibe, sollt ihr doch Frieden
haben. Meinen Frieden gebe ich euch; einen Frieden, den euch niemand auf der Welt geben kann.
Seid deshalb ohne Sorge und Furcht!“ Johannes 14, 27

Markus Malessa
Personal und Service

 

 

 

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