Das hat mir imponiert. Da hielt einer beim Sportlerfrühstück eine Andacht. Schon älter, aber sonst voll im Wettkampfsport dabei. Mit dem Herzen, mit seinem Körper, der ganze Mensch. Ja, der Lack blättert. Die besten Jahre sind „dahin“. Da und dort zwickt es. Und doch: die Grundierung ist gut! Die Grundierung hält. Der Grund: Jesus Christus ist der Herr seines Lebens und Sports. Eine Grundhaltung wird sichtbar, so wie beim Propheten Micha. Ist zwar schon länger her, ungefähr 2800 Jahre – und doch so aktuell:

„Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Wenn ich auch daniederliege, so werde ich wieder aufstehen; und wenn ich auch im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht.“ Micha 7, 8

Das ist die Haltung eines Siegertypen. Seine Situation schätzt er völlig richtig ein: im Moment ist er unterlegen und sitzt im Finstern, er beschönigt nichts. Doch dem Gegner, wie immer der aussehen mag, hält er bereits entgegen: „Freue dich nicht.

Vorläufiges
Beides ist für den Schreiber kein Widerspruch, dass man am Boden liegen und doch das Wissen um die Nähe Gottes haben kann. Und weil er seinen Gott kennt, weiß er, dass die Situation vorläufig ist. Das ist Glaube. „Ich werde wieder aufstehen!“ Das ist die verborgene, wirkliche Keimzelle der vorwärts bringenden Schritte Richtung Sieg. Auch wenn der Lack blättert. „Und wenn ich auch im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht.“

Auch wenn der sportliche Gegner letztlich kein böser Feind ist, sind die Prinzipien dieser Haltung auf alle Niederlagen und „Lackverluste“ übertragbar. Aus schwierigen Zeiten erwachsen optimale Spiele und Siege. Der Herr ist auch im Finstern der Frustration dein Licht und ist gerade dabei, die Grundlage für spätere Siege, wie immer die auch aussehen, zu legen.

Gewinnstrukturen
Denn wenn auf den Ergebnislisten definiert ist, wer der Sieger und wer die Platzierten sind, gibt es auch den „moralischen Sieger“. Das wird derjenige sein, der seinen besten Wettkampf bestritten oder große Fortschritte gemacht hat oder wo nur alles viel besser gelaufen ist, als er vorher gedacht hat. Und auch das bloße Durchkommen ist für manchen schon ein großer Sieg.

Welch ein Trost! Welch eine Perspektive hat uns da der Prophet Micha überliefert! So ist es immer das Beste, die Trauer über einen Verlust zu beenden und anzufangen, sich auch in einer unmöglichen Situation zu freuen – weil der Herr dein Licht ist. Tust du es, ehrst du Gott über die Maßen.

Die Art Gottes ist es, sich für so etwas zu revanchieren. Und wenn du dich spürbar in der Situation wie Paulus befinden solltest: „Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch der äußere Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert“, 2. Korinther 4,16, so denke daran: Diese Grundierung hält auch bei dir!

Helmfried Riecker

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