Die Eishockeymannschaft der Kölner Haie sind eine kleine große Leidenschaft von mir. So versuche ich so oft wie möglich bei den Heimspielen der Haie dabei zu sein. Alle anderen Spiele werden natürlich live im Internet verfolgt. Deshalb überlege ich schon länger, ob nicht eine Dauerkarte eine gute Investition wäre. Doch der hohe Preis hielt mich immer wieder davon ab.

Vor einiger Zeit hatte ich in weiser Voraussicht Tickets für das Topspiel gegen die Augsburger Panther gekauft. Weise, weil das Spiel schon länger so gut wie ausverkauft war. Die Vorfreude stieg von Tag zu Tag, denn wer schon Mal in der Lanxess Arena ein Spiel vor voller Kulisse erlebt hat, der weiß, wie grandios die Stimmung ist:

Countdown
Nun war es endlich so weit. Spieltag. Gemeinsam mit zwei Freunden waren wir nun in der Arena und freuten uns auf ein tolles Spiel. Ein Freund wohnt eigentlich in der Nähe vom Bodensee. Immer wenn er uns besucht, versuchen wir gemeinsam ein Spiel der Haie zu sehen. Zurzeit überlegt er sogar nach Köln zu ziehen, um sich beruflich etwas zu verändern. In der Arena standen wir vor Spielbeginn beim Würstchenstand. Plötzlich fragten uns zwei Mädels, ob wir gerne kostenlos Lose wollten. Natürlich nahmen wir dankend an. Ein paar Minuten später machten wir uns dann auf zum Firmenstand des Losanbieters. Dort stellte sich heraus, dass der Freund vom Bodensee eine Dauerkarte für die nächste Saison gewonnen hatte. „Das kann ja nicht wahr sein….AHHHHHH!“ Das waren in etwa meine Gedanken!

Ich will ganz ehrlich sein. Neid machte sich in mir breit. Und so genoss ich zwar das Spiel. Dennoch ließen mich die Gedanken während der ganzen Zeit nicht los. „Hätte ich das Los bekommen…Wieso hat er die Dauerkarte gewonnen…Ich überlege doch schon so lange mir eine zu kaufen…“

Ausgebremst
Ich war sehr erstaunt über meine negativen Gedanken. Mir wurde doch nichts genommen. Ganz im Gegenteil, denn ich habe ein tolles Spiel gesehen – und dennoch war ich neidisch. So habe ich mir an der Freude Abstriche  gemacht. Und warum? Weil ein Freund etwas bekommen hatte, was ich auch haben wollte.

Neid ist egoistisch. Anstatt mich für den Freund zu freuen, habe ich mich mehr damit beschäftigt, was ich hätte haben können und nicht damit,  was ich schon besitze. Neid ist genährt von purem Egoismus und dafür schäme ich mich im Nachhinein.

Was habe ich daraus gelernt? Ich will mich beim nächsten Mal für den anderen freuen und dankbar sein für das, was ich habe und nicht neidisch auf das blicken, was ich nicht habe.

„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr des alles bedürft. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“

Matthäus 6,31-33

Markus Malessa
Personal und Service

Sportandacht 05/2017

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